Die Papiere von Airbus sind am Montag in einem schwachen Marktumfeld einer der größten DAX-Verlierer. Ein Medienbericht, wonach es bei dem Flugzeugbauer zu Lieferverzögerungen kommen könnte, drückte die Titel mit 3,2 Prozent ins Minus. Noch größere Kursverluste gab es nur für den Chemikalienhändler Brenntag, der Interesse an der Übernahme eines US-Konkurrenten zeigt.
Brenntag verliert gegen Mittag 7,2 Prozent und ist damit der mit Abstand schwächste Wert im DAX.
Die Analystin Chloe Lemarie vom Investmenthaus Jefferies wies am Morgen auf einen negativen Medienbericht zu Airbus hin. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete in Berufung auf informierte Kreise, Airbus bereite seine Kunden auf Verzögerungen vor wegen Unsicherheiten, die es rund um die Lieferung von Teilen wie etwa Triebwerken gebe. Als Belastung genannt wurde in dem Bericht auch ein möglicher Personalengpass.
Lemarie wollte den Bericht trotz der belastenden Wirkung allerdings nicht überbewerten. Es sei generell keine Neuigkeit, dass Airbus mit seinen Auslieferungen spät dran ist, betonte die Expertin. Es sei nun aber schwierig herauszufinden, inwieweit die Verspätungen von Airbus zuvor schon kommuniziert wurden.
In der vergangenen Woche erntete Airbus noch einen positiven Analystenkommentar. Die britische Investmentbank Barclays hatte die Einstufung für Airbus auf "Overweight" mit einem Kursziel von 155 Euro belassen. Analystin Milene Kerner und ihre Kollegin Charlotte Keyworth wagten in ihrer jüngsten Studie einen Ausblick auf das Jahr 2023 der europäischen Flugzeugindustrie. Eine Erholung der Endmärkte im zivilen Bereich schreite voran, die Neubewertung von Rüstungsaktivitäten dürfte aber weitgehend abgeschlossen sein. Ihre Favoriten sind BAE Systems und Airbus. Der Flugzeugbauer sei besser positioniert als sein US-Konkurrent Boeing.
Die Aktie von Airbus war in den vergagnenen Wochen enorm stark gelaufen. Nun konsolidiert das Papier. Wichtig ist jedoch, dass die 200-Tage-Linie verteididt werden kann. Ansonsten würde sich das charttechnische Bild wieder eintrüben. Die nächste Hürde, die es zu knacken gilt, ist das Jahreshoch bei 121,06 Euro. Dabeibleiben.