Die Corona-Krise hat den Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen. Weil die Zahl der Flugzeugauslieferungen einbrach, stand unter dem Strich ein Verlust von rund 1,4 Milliarden Euro, wie der Konkurrent des US-Konzerns Boeing am Donnerstag in Toulouse mitteilte.
Ein Jahr zuvor hatte Airbus im zweiten Quartal noch einen Gewinn von knapp 1,2 Milliarden Euro verbucht. Der Umsatz lag im jetzt vorgelegten Quartalsbericht bei 8,32 Milliarden Euro, der Konzern hatte 8,55 Milliarden erwartet, der hohe Quartalsverlust von 1,44 Milliarden Euro dürfte für einen weiteren Dämpfer sorgen.
Als eine der Maßnahmen zur Kostensenkung und Anpassung will der Konzern die Produktion seines jüngsten Langstreckenjets A350 noch stärker zurückfahren als geplant. Statt sechs sollen nur noch fünf Maschinen des Typs pro Monat die Werkshallen verlassen. Das entspricht rund der Hälfte des Vorkrisenniveaus. Dagegen gibt es beim A220 eine leichte Erhöhung der monatlichen Zielgröße auf vier Maschinen.
In der schwierigen Lage will Airbus-Chef Guillaume Faury vor allem den Geldabfluss im Konzern stoppen. Übernahmen und Finanzierungen für Kunden herausgerechnet, solle im zweiten Halbjahr unter dem Strich kein Geld mehr aus dem Konzern abfließen, kündigte der Manager an. Eine neue Prognose für Umsatz und Ergebnis im laufenden Jahr wagte er weiterhin nicht.
Momentan drängt sich bei der Airbus-Aktie kein Neu-Investment auf. Die Beeinträchtigungen beim Flugverkehr und der gesamten Reisebranche sind noch einschneidend und langwierig. Wer dem Rat vom AKTIONÄR Mitte März folgte und sich für gut 50 Euro ein paar Stücke ins Depot legte, kann investiert bleiben. Spätestens bei 56 Euro sollte jedoch eine Stopp-Order gesetzt werden.