Im WTO-Streit mit der EU um verbotene Subventionen für die Flugzeugbauer Airbus und Boeing will die US-Seite monierte Staatshilfen beenden. Im Bundesstaat Washington wurde am Mittwoch ein Gesetz zur Beseitigung von Steuernachlässen für Konzerne wie Boeing auf den Weg gebracht, die von der Welthandelsorganisation WTO als illegal eingestuft wurden. Um Vergeltungszölle der Europäischen Union (EU) zu vermeiden, die der Luftfahrtindustrie und der Exportwirtschaft schaden, sei Handlungsbedarf geboten, erklärte Washingtons Gouverneur Jay Inslee.
Boeing begrüßte den Schritt, für den sich das Unternehmen selbst eingesetzt habe. Durch die Maßnahme werde auf US-Seite die einzige verbliebene staatliche Beihilfe beendet, die die WTO-Schlichter für regelwidrig hielten. Die Gesetzgebung zeige den Einsatz Washingtons – und der USA – für fairen und regelbasierten Handel im Einklang mit den WTO-Vorschriften. Im Gegensatz dazu blieben Milliarden an illegalen Staatshilfen für Airbus bestehen. Nun sei es an der Zeit für Airbus und die EU, sich auch endlich an die Regeln zu halten.
Hintergrund ist ein seit rund 15 Jahren andauernder Streit, bei dem sich die USA und die EU gegenseitig illegaler Beihilfen für die Luftfahrtkonzerne Airbus und Boeing beschuldigen. Subventionsverstöße der EU hatten die WTO-Schiedsrichter bereits festgestellt und den USA als Kompensation für angebliche wirtschaftliche Nachteile Strafzölle auf EU-Waren im Wert von bis zu 7,5 Milliarden Dollar genehmigt. Eine Entscheidung der WTO zu unerlaubten Subventionen für Boeing und Vergeltungszöllen der EU wird in den kommenden Monaten erwartet.
Boeing hat derzeit weiterhin mit den Problemen der 737 Max zu kämpfen. Zuletzt konnte sich die Aktie aber stabilisieren. An der 200-Tage-Linie war jedoch vorerst Schluss. Erst ein Sprung darüber würde das charttechnische Bild weiter aufhellen. Die Aktie von Airbus hat erst vor Kurzem ein neues Allzeithoch markiert, ist dann jedoch nach unten abgedreht. Auch hier steht die 200-Tage-Linie im Fokus. Allerdings fungiert sie bei Airbus als Unterstützung. Und diese konnte die Aktie zuletzt erfolgreich verteidigen. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich bei Airbus. Zur Absicherung sollte man einen Stopp bei 111 Euro setzen.
(Mit Material von dpa-AFX)