Airbus bestätigt seine Pläne zum Wasserstoffflugzeug und hat weiterhin einen Wasserstoffhubschrauber im Blick. Der Airbus-Aktie kann dies aufgrund der noch immer im Fokus stehenden Coronakrise aber nicht helfen. Bei ElringKlinger, Nel oder McPhy sieht das schon anders aus.
"Ziel ist, grünes Fliegen umzusetzen. Und da versprechen wir uns vom Wasserstoff eine Menge", bestätigte der Deutschlandchef der Airbus Zivilflugzeugsparte, André Walter, der dpa. Entsprechend habe Airbus im Sommer trotz Corona-Krise seine drei möglichen Forschungsplattformen für ein Wasserstoffflugzeug vorgestellt.
Der Flugzeughersteller bleibt damit bei seinem Plan, spätestens 2035 ein Wasserstoffflugzeug auf den Markt zu bringen. Ebenfalls ganz oben auf der Entwicklungsliste stünden hybride laut dem Deutschlandchef Flugzeuge, also Maschinen mit Wasserstoff- und Elektroantrieb.
Die EU-Kommission hilft mit ihrer Wasserstoffstrategie mit – und auch die Mitgliedsstaaten lassen Fördermittel springen. Die Bundesregierung liefert neun Milliarden Euro und Frankreich pumpt sieben Milliarden Euro in die Förderung von Wasserstoff als Energieträger. Doch alleine, um das Wasserstoff-Flugzeug von Airbus zu entwickeln, dürften Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich nötig sein.
Airbus-Manager Walter betonte, es gehe aber nicht nur darum, die Technik für ein Wasserstoffflugzeug zu entwickeln. Nötig sei auch, den Wasserstoff grün herzustellen und eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen. Der Wasserstoff müsse ja weltweit an den Flughäfen bereitstehen, damit die Maschinen auch betankt werden können. "Da ist noch eine ganze Menge Arbeit zu leisten."
Airbus steht mit der Entwicklung des Wasserstoffflugzeugs noch am Anfang – hat aber mit seiner Ankündigung schon ordentlich Wellen am Markt geschlagen.
Während bei der Airbus-Aktie mittelfristig die Corona-Krise ein Hindernis für steigende Kurse bleibt (insbesondere im Hinblick auf ansteckendere Virusvarianten), legte die AKTIONÄR-Empfehlung ElringKlinger kräftig zu. Denn der Autozulieferer gibt seine Wasserstoff-Technologie frei, erhält dafür 2020 eine Kompensation im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbereich und darf künftig an Airbus liefern.
Nach einer fulminanten Kursrally der Aktien von ElringKlinger haben die Anleger am Mittwoch nach einer Verkaufsempfehlung von Warburg Research aber erst einmal kräftig Kasse gemacht. Das Geschäft mit Dichtungen für Verbrennungsmotoren dürfte vor einer sinkenden Nachfrage stehen, argumentierte Analyst Marc-Rene Tonn. Gleichzeitig seien die Hoffnungen auf die Brennstoffzellentechnik zu groß.
Mit Material von dpaAFX.