Gleich mehrere positive Meldungen sorgen zum Wochenstart dafür, dass sich die Airbus-Aktie mit einem ordentlichen Kursaufschlag unter die besten DAX-Werte mischt. So hat Indien einen Vertrag über den Kauf von Airbus-C295-Flugzeugen zur Erneuerung seiner heimischen Luftwaffe abgeschlossen. Das Besondere: Ein Großteil der Transportflugzeuge wird zum ersten Mal komplett in Indien gefertigt.
"Make in India" – das gab es im privaten Luft- und Raumfahrtsektor des indischen Subkontinents noch nie. Doch es wird kommen. Die ersten 16 Transportmaschinen vom Typ C295 für Indien würden noch im Airbus-Werk im spanischen Sevilla montiert, teilten Airbus und das indische Unternehmen Tata Advanced Systems mit. Die restlichen 40 Flugzeuge gleichen Typs sollen dann in einer Industriepartnerschaft von Airbus mit Tata in Indien entstehen.
Bei Tata betrachtet man den Deal als Meilenstein. "Zum ersten Mal wird ein indisches Privatunternehmen ein Flugzeug vollständig in Indien fertigen", sagte der Chef von Tata Advanced Systems, Sukaran Singh. Der Mitteilung zufolge sollen durch die Fertigung in Indien in den kommenden zehn Jahren direkt und indirekt etwa 25.000 Jobs entstehen.
Flieger werden in Indien mit Kampfsystem ausgestattet
Das Land bekommt die Maschinen in der Ausführung als Transportflugzeug. Die C295 kann von kurzen oder unbefestigten Pisten aus operieren, dabei bis zu 70 Soldaten oder 50 Fallschirmjägern in Gebiete entsenden, die für schwerere Flugzeuge nicht zugänglich sind. Die Flieger werden dann in Indien mit einem elektronischen Kampfsystem aufgerüstet.
Der Auftrag könnte zudem eine Signalwirkung haben. "Die C295 hat sich abermals als Segmentführer erwiesen, und mit Indien als neuem Betreiber wird die Maschine weiter an Präsenz gewinnen – nicht nur aus operativer Sicht, sondern auch hinsichtlich ihrer industriellen und technologischen Entwicklung“, sagte Michael Schöllhorn, CEO von Airbus Defence and Space.
Zum Kaufpreis der Flugzeuge machten die Partner keine Angaben. Indische Medien und das Staatsfernsehen berichteten von etwa 220 Milliarden Rupien (etwa 2,5 Milliarden Euro).
Delta Air Lines will weitere Airbus-Flieger
Airbus winkt zudem eine Bestellung aus den USA. Delta Air Lines spreche derzeit mit Airbus und Leasingfirmen über neue und gebrauchte A350 und zusätzliche A220, sagte der Chef der US-Fluggesellschaft, Ed Bastian, laut Aviation Weekly kürzlich in einem Webcast für Delta-Piloten. Parallel spricht Delta aber auch mit Airbus-Konkurrenten Boeing über die 737 Max. Nach Medieninformationen hatte Delta zuletzt über 40 Maschinen des lange in Ungnade verfallenen Typs verhandelt, aber noch nicht bestellt.
Die Airbus-Aktie zieht am Montag jedenfalls zeitweise um drei Prozent an auf 118,86 Euro. Das ist das höchste Niveau seit Ende Juli, als die Airbus-Aktie – damals noch im MDAX – erstmals seit Februar 2020 die Marke von 120 Euro testete. (Mit Material von dpa-AFX)
Sollte der Airbus-Aktie demnächst der Sprung über die Widerstandszone um 120 Euro hinaus gelingen, dürfte charttechnisch betrachtet der Weg frei sein Richtung 140 Euro. Das ist das Ziel, das DER AKTIONÄR derzeit für die Aktie des Flugzeugbauers ausgegeben hat. Wer im März 2020 nahe Tiefstand bei 50,56 Euro der Kaufempfehlung des AKTIONÄR folgte, lässt seine Gewinne laufen.