Die Corona-Krise trifft die Luftfahrt-Branche mit voller Wucht, und damit auch den Flugzeugbauer Airbus. Der Boeing-Konkurrent konnte bereits den zweiten Monat in Folge keine einzige Bestellung für ein Flugzeug einsammeln. Dafür macht ein Auftrag "aus dem Weltraum" Hoffnung auf mehr. Die Airbus-Aktie dümpelt derzeit jedoch.
Airbus hat wie schon im Mai auch im Juni angesichts der Corona-Krise keine neuen Flugzeug-Bestellungen eingesammelt. Allerdings muss der Konzern trotz andauernder Corona-Krise nur eine Stornierung für den Monat hinnehmen. Zum Vergleich: Konkurrent Boeing hatte im Mai neun Bestellungen von Frachtflugzeugen vermeldet - allerdings 18 Stornierungen hinnehmen müssen.
Seit dem Jahreswechsel summierten sich die Netto-Bestellungen bei Airbus auf 298 Verkehrsflugzeuge, teilte der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern mit. Das Unternehmen lieferte im Juni immerhin 36 Flugzeuge aus. Seit dem Jahreswechsel kommt Airbus damit auf 196 Flugzeug-Auslieferungen.
Im Weltraum sieht die Bestelllage besser aus. Die Tochter Airbus Defence and Space hat kürzlich vom zweitgrößten australischen Telekommunikations-Unternehmen und führenden Satellitenbetreiber Optus einen Auftrag für einen vollständig rekonfigurierbaren Telekommunikations-Satelliten erhalten. Der Satellit wird auf der neuen OneSat-Standardproduktlinie von Airbus basieren und sei der erste Vertrag von Airbus mit dem australischen Betreiber, heißt es in einer Pressemitteilung.
Optus 11 wird eine Kombination aus Rundfunk- und Breitband-VHTS-Missionen liefern, um die Direct-to-Home-Übertragung über die Australasien-Region zu verbessern, die Reichweite in der Antarktis und im Pazifik zu erhöhen und das Wachstum in den Mobilfunk-Märkten zu unterstützen.
Im Mai hatte Airbus von der ESA einen Auftrag zum Bau des dritten Europäischen Servicemoduls für das Nasa-Raumschiff Orion erhalten. Europa will damit die Landung auf dem Mond ermöglichen.
Die Airbus-Aktie zeigt sich derweil wenig begeistert. Bis zur Mittagszeit verliert der MDAX-Wert zeitweise mehr als ein Prozent auf 64,87 Euro.
Zwei Analysten bleiben jedoch bullish für Airbus. Das Analysehaus Jefferies hat den Flugzeugbauer nach neuen Auslieferungszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 80 Euro belassen. Die Zahlen signalisierten einen weiteren Bestandszuwachs während des zweiten Quartals, schrieb Analyst Sandy Morris in einer Studie. Thema für den Flugzeugbauer müsse es sein, im Zeitverlauf die Bestände abzubauen und 2022 mit einer starken Bilanz zu beenden. Das sei machbar.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat Airbus mit einem Kursziel von 84 Euro auf der "Conviction Buy List" belassen. Die Zahl der Flugzeug-Auslieferungen habe sich im Juni zum Vormonat erhöht, schrieb Analyst Chris Hallam. Die Auslieferungen des Flugzeugherstellers liefen angesichts der Corona-Krise aber weiterhin der Produktion hinterher.
Airbus geht davon aus, dass das Produktionsvolumen erst im Jahr 2023 ansteigen und bis 2025 dann auf das Vorkrisenniveau zurückkehren wird.
Die Airbus-Aktie gehört nicht zu den Papieren, die man derzeit haben muss. Wer einen langen Atem hat, kann sich jedoch ein paar Stücke ins Depot legen. DER AKTIONÄR hatte bereits im März empfohlen, das arg gedrückte Kursniveau um 50 Euro für den Aufbau erster Positionen in Airbus zu nutzen. Engagierte Anleger halten die MDAX-Papiere, sollten jedoch spätestens bei 56 Euro die Stop-Loss-Reißleine ziehen.
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