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05.03.2021 Martin Mrowka

Airbus: Dieses traurige Ende planen Lufthansa und Thai Airways für ihre A380

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Airbus

Sie galt als großer Hoffnungsträger für die Luftfahrt. Doch die größte Passagiermaschine der Welt hatte es schon vor Corona schwer. Mit der Pandemie folgte schnell das Produktionsende für die A380. Nun verabschieden sich immer mehr Fluggesellschaften auch von ihren auf Halde stehenden Riesen-Jumbos. Es wird ein stilles, trauriges Ende.

Flugzeugbauer Airbus wird die milliardenschweren Entwicklungskosten der A380 nicht mehr erwirtschaften. Die Produktion des Airbus A380 wird immer weiter runtergefahren und im Mai 2022 ganz eingestellt. Im vergangenen Jahr konnten gerade einmal vier Maschinen ausgeliefert werden. Lediglich fünf Maschinen werden noch gebaut, die alle an Emirates nach Dubai gehen. Ob sich die teuren Umbauten an den Terminals der großen weltweiten Flughäfen letztlich rentieren, muss bezweifelt werden.

Die Zeiten, in denen der 2007 in den Liniendienst gegangene Airbus A380 ein aussichtsreiches Erfolgsmodell war, sind vorbei – dies kündigte sich schon vor der Pandemie an. Der Vierstrahler konnte häufig nicht ganz so effizient eingesetzt werden wie andere Modelle. Direktflüge mit zweistrahligen Flugzeugen machten der Idee, an großen Drehkreuzen Passagiere zu sammeln und wieder zu verteilen, erfolgreich Konkurrenz. Im Laufe des vergangenen Jahres verabschiedeten sich viele Airlines von dem beliebten Großraumjet.

A380 nie mehr im Liniendienst

Auch die Lufthansa sieht für das größte Passagierflugzeug der Welt keine Zukunft mehr in ihrer Flotte. Aus heutiger Sicht werden die derzeit langzeitgeparkten Maschinen vom Typ Airbus A380 nicht mehr in den Liniendienst zurückkehren, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Frankfurt. Eine Abschiedszeremonie werde es wohl nicht geben.

Lufthansa hat 14 Jets des Typs in der Flotte. Sieben der Super-Jumbos parken derzeit dauerhaft im spanischen Teruel, mindestens fünf weitere sollen zunächst im französischen Tarbes eingemottet werden. Airbus wird wohl sechs A380 zurücknehmen. Lufthansa setzt künftig auf kleinere, zweistrahlige Maschinen.

Auch Air France lässt seine A380er nicht mehr fliegen. Der letzte, gerade einmal elf Jahre alte Doppeldecker aus Frankreich flog auf seiner letzten Reise – zuvor ganz in weiß lackiert – am 20. Februar nach Knock in Irland. Dort soll das Flugzeug zerlegt werden, viele Teile werden weiter verwendet. Der Rest wird verschrottet.

British Airways hatte zuletzt verlauten lassen, für die großen Flugzeuge noch eine Zukunft zu sehen. Ein konkreter Wiedereinsatz steht indes noch nicht fest. Ethihad und Qatar Airways überlegen ihre künftigen A380-Einsätze ebenfalls noch.

Thai Airways mustert A380 und Boeing 747 aus

Auch Staralliance-Partner Thai Airways wird seine A380-Flieger nicht mehr einsetzen. Die thailändische Fluggesellschaft schrieb im vergangenen Jahr den größten Verlust in der Wirtschaftsgeschichte Thailands. Umgerechnet 3,9 Milliarden Euro betrug das Minus.

Thai Airways schlingert nicht erst seit der Corona-Krise. Im Mai 2020 wurde das Unternehmen, an dem der südostasiatische Staat zu etwa 50 Prozent beteiligt ist, unter Gläubigerschutz gestellt.

Am vergangenen Dienstag wurde ein neuer Restrukturierungsplan beim Konkursgericht eingereicht. Demnach soll bis zum Jahr 2025 die Zahl der Angestellten im Vergleich zu 2019 halbiert werden. Das bedeutet eine Reduktion auf noch rund 14.000 bis 15.000 Personen. Über freiwillige Abgänge wurde der Personal-Bestand bereits von 29.000 auf 21.000 abgebaut.

Nur noch vier Flugzeugmodelle

Gleichzeitig wird die Flotte geschrumpft. Thai Airways wolle sich künftig auf nur noch vier Flugzeugmodelle fokussieren: Airbus A350, Boeing 777, Boeing 787 und Airbus A320.

Die sechs Airbus A380 sollen nicht mehr fliegen, auch die A330 sollen für immer am Boden bleiben. Ebenso kehren die Boeing 747 von Thai nicht mehr zurück in den Flugverkehr.

Die Airbus-Aktie konnte sich mit der Impfstoff- und Öffnungsfantasie in den vergangenen Wochen deutlich erholen. Zeitweise kostete der MDAX-Wert wieder mehr als 103 Euro. Am Donnerstag schloss die Aktie auf Xetra bei 100,36 Euro.

Airbus (WKN: 938914)

Airbus bleibt weiterhin im Bann der Corona-bedingten Flaute der Luftfahrt-Unternehmen. Die Aktien des Flugzeugbauers sollten jedoch mittel- und langfristig vom Neustart der Branche profitieren. Außerdem gilt das MDAX-Schwergewicht als Aufstiegskandidat in den DAX, wenn der Leitindex im Spätsommer auf 40 Werte aufgestockt wird. DER AKTIONÄR sieht ein Kursziel von 130 Euro.

Mehr zu Airbus lesen Sie in der neuen Ausgabe 10/21 von DER AKTIONÄR. Diese können Sie hier einfach online herunterladen.

DER AKTIONÄR  10/21
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