An Airbnb scheiden sich bekanntlich die Geister. Während nicht wenige Experten die Aktie für überteuert halten, gibt es auch Analysten, die den Appartement-Vermittler positiv sehen. So hat sich das US-Analysehaus BTIG optimistisch zum US-Unternehmen geäußert. Die Aktie kann davon allerdings im frühen Handel allerdings nicht profitieren.
Konkret hat BTIG die Airbnb-Aktie von „Neutral“ auf „Kaufen“ hochgestuft und ein Kursziel von 170 Dollar genannt. Nach der Vorgabe hätte die Aktie noch rund 22 Prozent Aufwärtspotenzial – ausgehend vom aktuellen Niveau. Das US-Analysehaus ist der Ansicht, dass die erneute Corona-Unsicherheit einen attraktiven Einstiegspunkt für eines der "überzeugendsten Geschäftsmodelle", die auf dem Radar der Amerikaner sind, bietet.
Hintergrund: Der Apartment-Vermittler hat zu Jahresbeginn tiefrote Zahlen geschrieben. Im ersten Quartal fiel ein Verlust von 1,2 Milliarden Dollar an. Vor einem Jahr hatte das Minus trotz Belastungen durch die Pandemie nur 341 Millionen Dollar betragen. Als einen Hauptgrund für das schlechtere Ergebnis nannte Airbnb hohe Kosten aufgrund der Rückzahlung von Krediten, die während der Pandemie aufgenommen worden waren. Immerhin: Die Buchungen stiegen im Jahresvergleich um 52 Prozent auf 10,3 Milliarden Dollar und lagen damit über den Schätzungen der Analysten.
Airbnb hat sicherlich ein spannendes Geschäftsmodell, ist aber angesichts eines 2022er-KUVs von 16 schon sehr ambitioniert bewertet. Zum Vergleich: Die Peer-Group wird lediglich mit dem 6-Fachen des prognostizierten 2022er-Umsatzes bezahlt. Dazu kommt die aktuelle (negative) Corona-Entwicklung, die den Menschen die Urlaubsfreude eher nimmt. Anleger sollten daher besser einen Bogen um den Wert machen. DER AKTIONÄR empfiehlt in diesem Segment vielmehr Booking.com, HolidayCheck und Trip.com.