Airbnb hat die Erwartungen nicht erfüllt. Der Gewinn für das zweite Quartal verfehlte die Analystenschätzungen deutlich. Auch enttäuschte Airbnb beim Ausblick. Die Aktie verliert zweistellig.
Airbnb steigerte im zweiten Quartal den Umsatz um elf Prozent auf 2,75 Milliarden Dollar. Die Experten waren im Vorfeld von 2,74 Milliarden Dollar ausgegangen. Der Gewinn pro Aktie ging jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 86 Cent je Aktie zurück. Die Wall Street hatte mit 92 Cent je Anteilsschein gerechnet.
Auch der Ausblick war schlechter als im Vorfeld erwartet. Die Erlöse für das angelaufene dritte Quartal schätzt Airbnb auf 3,67 bis 3,73 Milliarden Dollar. Die Experten hatten im Schnitt 3,84 Milliarden Dollar erwartet. Das US-Unternehmen warnte gleichzeitig, dass sich das Wachstum der gebuchten Übernachtungen aufgrund der unsicheren Konjunkturaussichten abschwächen werde. Einerseits lasse die Nachfrage von US-Gästen nach, andererseits setze sich der Trend zu kürzeren Reisen weiter fort.
„Das Angebot von Airbnb übersteigt die Nachfrage bei weitem“, kommentierte Bernie McTernan von Needham die Airbnb-Zahlen gegenüber CNBC.
"Die Rücknahme der Prognose sowie höhere Marketingausgaben sprechen für die Unbeständigkeit und Verlangsamung der Gesamtnachfrage nach Reisen", so Analyst Brian Nowak von Morgan Stanley . Das Kursziel nahm er um 15 auf 115 Dollar zurück.
Analyst Colin Sebastian von Baird sieht Airbnb weiterhin als eines der am besten geführten und überzeugendsten Online-Marktplätze, aber „es besteht Gegenwind durch die aktuellen makroökonomischen Bedingungen“. Sein Kursziel lautet 120 Dollar statt vorher 140 Dollar.
Airbnb hat vor allem mit dem Ausblick gepatzt. Die Aktie rutschte durch den Abverkauf unter die vom AKTIONÄR festgelegte Stopp-Marke von 105 Euro. Ein Neueinstieg drängt sich derzeit auch mit Blick auf das negative Chartbild nicht auf. Anleger bevorzugen die Aktie von Booking.com.