Die Airbnb-Aktie hat sich in diesem Jahr bisher stark präsentiert. Seit Jahresanfang steht ein Wertzuwachs von rund 74 Prozent zu Buche. Davon hat allein der Juli einen Performance-Anteil von 16 Prozentpunkten und damit die Tourismus-Aktie auf ein neues 52-Hoch gehievt. Doch der US-Tourismus-Titel hat ein großes Problem, das gegen weitere Kurssteigerungen spricht.
Kurzer Rückblick: Airbnb hatte im ersten Quartal des Jahres den Umsatz um rund 20 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar steigern können. Und auch andere Kennziffern waren positiv. So lag der Buchungswert (Gross Booking Value) mit 20,4 Milliarden Dollar ordentliche 19 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das EBITDA erreicht im Q1 262 Millionen Dollar – unterm Strich blieben 117 Millionen Dollar hängen. So weit, so gut.
Doch der Ausblick war eher enttäuschend. Das US-Unternehmen rechnet im zweiten Quartal (April, Mai, Juni) nur noch mit einem Umsatzwachstum zwischen 12 und 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr – und das trotz der weltweit hohen Reisenachfrage. Beim EBITDA soll in etwa das Ergebnis des Vorjahresquartals erreicht werden, die Marge aber entsprechend geringer ausfallen.
Dieses geringere Wachstum wäre noch akzeptabel, wenn die Bewertung zumindest moderat wäre. Doch das Gegenteil ist der Fall: Mit einem 2024er-KGV von 36 ist die Airbnb-Aktie doppelt so hoch bewertet wie die Peers, die bei etwa 18 liegen. Und auch das durchschnittliche Gewinnwachstum für die kommenden Jahre von rund 15 Prozent rechtfertigt in keinster Weise das aktuelle Kursniveau beziehungsweise die Marktkapitalisierung von aktuell rund 93 Milliarden Dollar.
DER AKTIONÄR bleibt weiterhin bei seiner kritischen Einschätzung für Airbnb. Der US-Unterkünfte-Vermittler müsste operativ deutlich mehr (Q2-Zahlen am 3. August) liefern, um die hohe Bewertung zu rechtfertigen. Kurzum, Anleger sollten die Aktie, die alles andere als ein Schnäppchen ist, besser umschiffen.