Unter all den Börsengängen im laufenden Jahr ist Airbnb die wohl bekannteste Marke. Heute wird die Aktie des Online-Zimmervermittlers erstmals gehandelt. Der Kurs hat sich zu Handelsbeginn heute mehr als verdoppelt. Dabei war der Preis im Vorfeld schon deutlich erhöht worden – und zwar mehr als einmal.
Die Aktie ging in den Handel mit einem ersten Kurs von 146 Dollar – bei einem Ausgabepreis von 68 Dollar. Der Börsenwert von Airbnb überschritt damit die Marke von 100 Milliarden US-Dollar (83 Milliarden Euro). Zuletzt lag der Kurs bei 148,76 Dollar.
Der Kurssprung ist umso frappierender, da die Firma aus San Francisco auf dem Weg zum Börsengang schon mehrfach den Aktienpreis erhöht hatte. Erst Anfang der Woche wurde die Spanne von 44 bis 50 Dollar auf 56 bis 60 Dollar angehoben. Zu 68 Dollar je Aktie kam Airbnb auf eine Gesamtbewertung von 47 Milliarden Dollar. Der Börsengang brachte 3,5 Milliarden Dollar ein.
Geschäft erholt sich
Airbnb hatte schon seit einiger Zeit einen Börsengang für dieses Jahr in Aussicht gestellt, wegen der Coronakrise war jedoch unklar, ob es dazu kommen würde. Nach einem ersten Einbruch durch die Pandemie sah die Firma zuletzt eine Erholung ihres Geschäfts dank Nutzern, die auf kürzere Entfernungen als früher verreisen, oft mit dem Auto.
Zuletzt konnte Airbnb sogar ein bisher seltenes Quartal mit schwarzen Zahlen vorweisen. Im vergangenen Quartal verdiente das Unternehmen 219 Millionen Dollar. In den neun Monaten bis Ende September fielen jedoch Verluste von knapp 697 Millionen Dollar an.
Momentan gilt an den US-Börsen: Wer Aktien zum IPO-Preis ergattert, darf mit schnellen und hohen Gewinnen rechnen. Das hat sich auch im Fall von Airbnb bewahrheitet. Die Aktie ist auf dem aktuellen Niveau aber alles andere als günstig bewertet und höchstens etwas für kurzfristig orientierte Trader, die sich zutrauen, die Euphorie-Welle zu reiten.
(mit Material von dpa-AFX)