Der Apartment-Vermittler Airbnb will seine Aktien beim geplanten Börsengang Insidern zufolge noch teurer losschlagen als bisher gedacht. Das Unternehmen wolle die Preisspanne von 44 bis 50 US-Dollar auf 56 bis 60 Dollar anheben, berichteten die Nachrichtenagentur Bloomberg und das Wall Street Journal am Montag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Damit könnte das Unternehmen insgesamt mit etwa 42 Milliarden Dollar (rund 35 Milliarden Euro) bewertet werden. Ein Airbnb-Sprecher wollte die Informationen nicht kommentieren.
An den Finanzmärkten war der Börsengang von Airbnb lange als spektakulärste US-Premiere 2020 gehandelt worden. Dann kam die Corona-Krise und mit ihr eine große Ungewissheit. Inzwischen hat sich das Geschäft aber wieder einigermaßen erholt, und die gute Stimmung an den Finanzmärkten lädt zum Sprung aufs Börsenparkett ein.
Zuletzt konnte Airbnb sogar ein seltenes Quartal mit schwarzen Zahlen vorweisen. Im vergangenen Vierteljahr verdiente das Unternehmen 219 Millionen Dollar. In den neun Monaten bis Ende September fielen jedoch Verluste von knapp 697 Millionen Dollar an.
2019 machte Airbnb einen Verlust von 674 Millionen Dollar und einen Umsatz von 4,81 Milliarden Dollar. 2020 beträgt der Verlust jetzt trotz des Gewinns im Q3 schon 697 Millionen Dollar (bezogen auf die ersten neun Monate bis September 2020). Der bisherige Gesamtumsatz liegt bei 2,52 Milliarden Dollar.
Bei einem angenommenen 2021er-Umsatz von fünf Milliarden Dollar (wie im Jahr 2019) käme Airbnb auf eine ähnliches Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) wie der unmittelbare Wettbewerber und Marktführer Booking. Airbnb ist allerdings noch nicht profitabel und verbrennt nach wie vor viel Geld. DER AKTIONÄR bleibt deswegen bei seiner Einschätzung. Anleger sollten die Entwicklung von Airbnb nach dem anstehenden IPO zunächst von der Seitenlinie aus beobachten.
(Mit Material von dpa-AFX)