Die Rallye an "coronabedingten Staatshilfen" für Fluggesellschaften geht weiter. Air France-KLM erhält offenbar einen Milliarden-Kredit von der niederländischen Regierung. Das hat die Nachrichten-Agentur Reuters von Insidern erfahren. Damit wird (erstmal) das Überleben der holländisch-französischen Airline gesichert. Die Aktie macht im frühen Handel kurzzeitig einen Freudensprung.
Konkret sollen 3,4 Milliarden Euro in Form von Kreditgarantien und direkten Darlehen für KLM bereitgestellt werden. Die niederländische Regierung will Reuters zufolge am heutigen Freitag noch Einzelheiten zum Rettungspaket bekanntgeben.
Die Regierungen in Paris und Den Haag besitzen jeweils etwa 14 Prozent an Air France-KLM. Im April hatte Frankreich seinen Krisenbeitrag geleistet und Staatshilfen in Höhe von sieben Milliarden Euro beigesteuert. Zudem war zu dem Zeitpunkt die Rede davon, dass die Niederlande voraussichtlich zwei bis vier Milliarden zur Verfügung stellen würde.
Neben der staatlichen Unterstützung will Air France-KLM mit Stellenstreichungen der Corona-Krise trotzen. Bis zu 10.000 Jobs könnten Medienberichten zufolge bis 2022 verloren gehen. Auch Europas größte Fluggesellschaft Lufthansa und dir Nummer drei International Airlines Group (IAG) planen kapitale Kahlschläge.
Der Aktionär empfiehlt, einen Bogen um Airline-Aktien zu machen. Die Risiken sind angesichts der andauernden Corona-Pandemie derzeit viel zu hoch: Womöglich kommt noch eine zweite Infektionswelle auf Menschen und Fluggesellschaften zugerollt – mit verheerenden wirtschaftlichen Folgen für die Unternehmen. Allenfalls mutige Trader können auf kurzfristige Entwicklungen spekulieren.
(Mit Material von dpa-AFX)