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21.08.2014 Michael Schröder

Air Berlin mit Nettogewinn: Eine Schwalbe macht aber noch keinen Sommer

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Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin macht langsam wieder Boden gut. Erstmals seit fünf Jahren erzielte Deutschlands zweitgrößte Airline in einem zweiten Quartal einen Nettogewinn. Auch der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht um 2,9 Prozent. Das operative Ergebnis blieb trotz leichter Verbesserung mit minus 6,9 Millionen Euro allerdings weiter negativ.

"Unter dem Strich stehen wir besser da als vor einem Jahr. Aber das reicht nicht aus", erklärte Airline-Chef Wolfgang Prock-Schauer. Air Berlin werde – wie im Frühjahr angekündigt – neu strukturiert. Die drei Segmente Europa, Touristik und Langstrecke sollen weiter bedient werden. Beim Streckennetz will sich Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft künftig aber zunehmend auf die großen Reisemärkte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Palma de Mallorca konzentrieren. Das neue Streckennetz bedeute eine um zehn Prozent reduzierte Kapazität. Auch die Flotte soll noch einmal um zehn Flugzeuge schrumpfen. Weitere Details will die Gesellschaft Ende September vorstellen.

Der Lufthansa-Konkurrent steckt seit langem in der Krise. 2012 hatte der Verkauf des Vielfliegerprogramms an den Etihad noch zu einem leichten Plus von rund sieben Millionen Euro geführt. 2013 brach auch das laufende Geschäft ein. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank von einem Plus von 70,2 Millionen Euro im Vorjahr auf minus 231,9 Mio. Der Konzernumsatz schmolz von 4,31 Milliarden Euro auf 4,15 Milliarden Euro.

Air Berlin kann sich seit dem nur noch mit millionenschweren Finanzspritzen des Großaktionärs Etihad aus Abu Dhabi über Wasser halten. Die Araber hatten zuletzt über eine Wandelanleihe 300 Millionen Euro an frischem Geld zur Verfügung gestellt. Etihad gehören 29,9 Prozent an Air Berlin. Mit der Wandelanleihe könnten die Araber diesen Anteil theoretisch auf bis zu 70 Prozent steigern. Durch die Rekapitalisierung hat Air Berlin nach eigenen Angaben derzeit 600 Millionen Euro liquide Mittel und zusätzlich 300 Millionen Euro aus nicht in Anspruch genommenen Krediten. Das Eigenkapital stehe zum Ende des ersten Halbjahres bei minus 270 Millionen Euro.

Ob der angekündigte Konzernumbau und die Finanzspritze von Etihad Früchte tragen, steht noch in den Sternen. Aus charttechnischer Sicht ist die SDAX-Aktie trotz der jüngsten Gegenbewegung immer noch angeschlagen. Die Aktie ist in jedem Fall nichts für schwache Nerven. Anleger sollten in dieser Branche eher auf ein Comeback der Lufthansa-Aktie spekulieren.


(Mit Material von dpa-AFX)

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