Die Verhandlungen über einen Einstieg der arabischen Fluglinie Etihad bei der kriselnden italienischen Airline Alitalia hängen weiter in der Luft. Eine als entscheidend beschriebene Verwaltungsratssitzung der in den roten Zahlen steckenden Alitalia brachte am Dienstagabend zumindest für die Öffentlichkeit keine Ergebnisse. Nach dem kurzen Treffen teilte Alitalia lediglich mit, es sei der "Stand der Beziehungen mit Etihad" erläutert worden. Die Verhandlungen laufen bereits seit Monaten.
Zuvor hatte es in Medienberichten geheißen, Etihad habe eine Reihe neuer Bedingungen gestellt, um nach deren Erfüllung mehrere hundert Millionen Euro in Alitalia zu investieren. Dazu sollen vor allem die Neuverhandlung von Alitalia-Schulden in Höhe von 400 Millionen Euro und ein größerer Stellenabbau gehören als bisher gedacht.
Mit einem Einstieg könnte die arabische Gesellschaft, die auch Großaktionär der deutschen Fluglinie Air Berlin ist, zum größten Anteilseigner bei Alitalia werden. Etihad hatte in der Vergangenheit bereits Air Berlin mit frischem Geld aus der Patsche geholfen. Derzeit arbeitet die deutsche Fluglinie an einer weiteren Finanzspritze, die laut Medienberichten ebenfalls von Etihad kommen soll.
Finger weg
Zuletzt wurden zuletzt mehrere Möglichkeiten durchgespielt Air Berlin von der Börse zu nehmen. Kleinaktionäre dürften in jedem Fall wohl die Verlierer sein. Ein Einstieg bei Air Berlin ist deswegen mit enorm hohen Risiken verbunden. Am Mittwoch führt die Air-Berlin-Aktie die Gewinnerliste im SDAX an. Zur Mittagszeit notiert der Titel rund zehn Prozent im Plus. Der Kurssprung dürfte nach dem Abverkauf der letzten Wochen rein technisch bedingt sein. Neuigkeiten gibt es keine. Anleger bleiben weiter an der Seitenlinie.
(mit Material von dpa-AFX)