Deutschlands Müllabfuhren haben in diesem Jahr deutlich mehr Glas und Plastik eingesammelt als zuvor. Die Mengen dieser beiden Abfallarten erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um jeweils rund sechs Prozent, wie eine Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) unter seinen Mitgliedsfirmen ergab. Innovative Lösungen wie die von Carbios, Tomra Systems oder Agilyx sind gefragt, um langfristig vor allem das Plastik-Problem in den Griff zu bekommen.
Zu Leichtverpackungen gehören neben Kunststoffen unter anderem auch Konserven. Der Grund für das Plus ist Corona: Wegen der Pandemie gehen die Menschen zum Essen weniger oder gar nicht mehr in Restaurants, stattdessen kaufen sie mehr ein oder bekommen Essen geliefert. In der Umfrage geht es um Abfall aus Privathaushalten.
Plastik, ein großes Problem
Umweltschützer sehen das höhere Abfallaufkommen mit Sorge. "Die Coronakrise ist auch eine Plastikkrise", sagt die Greenpeace-Konsumexpertin Viola Wohlgemuth. Viele Lebensmittel- und Handelsfirmen setzten mehr auf Verpackungen und suggerierten dem Verbraucher damit mehr Sicherheit, kritisiert sie. "Das ist eine Mär - nicht Plastik hilft gegen das Virus, sondern Hygiene."
Sie findet es bedauerlich, dass viele Bäckereien und Supermärkte keine mitgebrachten Becher oder Tupperdosen mehr akzeptierten für Kaffee, Käse oder Nudeln, obwohl dies bei Einhaltung normaler Hygieneregeln unbedenklich sei. Firmen erlaubten das Befüllen von mitgebrachter Tupperware häufig nicht mehr, weil sie unsicher seien, wie genau die staatlichen Vorgaben diesbezüglich seien. "Wir fordern einheitliche bundesweite Vorgaben, die so einen umweltschonenden Konsum ermöglichen und ein wichtiger Beitrag wären zur Reduktion des Plastikabfalls", sagt die Umweltschützerin.
Nachhaltige Lösungen gesucht
Nach der Corona-Pandemie dürfte das Müll-Problem wieder weiter oben auf der Agenda stehen. Es braucht nachhaltige, innovative Lösungen, um vor allem das Plastikaufkommen in den kommenden Jahren zu reduzieren. DER AKTIONÄR hat Ihnen des Öfteren bereits Carbios (enzymbasiertes Recycling) und Agilyx (chemische Recycling-Technologie) vorgestellt, die interessante Ansätze verfolgen. Tomra Systems befindet sich als Anbieter von Sammel- und Sortierlösungen ebenfalls in einer aussichtsreichen Position.
Nach der Corona-Pandemie sollten Umweltthemen wie beispielsweise der Kampf gegen Plastik wieder stärker in den medialen Fokus rücken. Agilyx, Carbios und Tomra Systems könnten langfristig mit innovativen Technologien einen Teil der Problemlösung beitragen. Agilyx und Carbios sind dabei als spekulative Investments einzustufen. Die norwegische Tomra Systems bleibt ein Top-Pick und bei Schwäche kaufenswert.
(Mit Material von dpa-AFX)
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