Die Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise hat die Aktien der hiesigen Sportartikelhersteller am Mittwoch stark belastet. Während der Gesamtmarkt nach dem "Schwarzen Montag" an den internationalen Kapitalmärkten zwischenzeitlich einen neuen Erholungsversuch gestartet hatten, sackten die Papiere von Puma und Adidas teils deutlich ab.
Die Anteilsscheine von Adidas hatten im Handelsverlauf die von Anlegern viel beachteten Marke von 200 Euro gerissen und waren mit einem Minus von fast zwölf Prozent auf das tiefste Niveau seit Februar 2019 abgesackt, bevor sie sich wieder etwas berappelten und am Ende als immer noch klares Schlusslicht im deutschen Leitindex DAX rund neun Prozent tiefer bei 200,80 Euro notierten. Seit dem Hoch im Januar dieses Jahres bei 317,45 Euro hat das Papier mittlerweile gut 37 Prozent verloren.
Adidas rechnet 2020 zwar mit weiter steigenden Gewinnen, allerdings steht die Prognose unter Vorbehalt. Denn mögliche Auswirkungen des neuartigen Coronavirus sind darin noch nicht enthalten. Die Folgen für das Geschäft ließen sich derzeit nicht zuverlässig beziffern, hieß es. Analysten äußerten sich entsprechend skeptisch. Da der Ausblick von Adidas noch keine Auswirkungen des Coronavirus beinhalte, könnten die Markterwartungen nun sinken, schrieb der Experte Volker Bosse von der Baader Bank.
Auch die Jahreszahlen von Adidas wurden verhalten aufgenommen. Die Resultate seien insgesamt schwach ausgefallen, konstatierte Analystin Chiara Battistini von der US-Bank JPMorgan. Verschiedene Analysten sahen den Umsatz, das operative Ergebnis oder den Nettogewinn unter den Erwartungen.
Bei den Puma-Aktien hatte auf dem Niveau von Juni 2019 zwischenzeitlich ein Verlust von sechs Prozent zu Buche gestanden. Zum Handelsschluss verloren die Papiere 4,5 Prozent auf 56 Euro und zählten damit zu den Schlusslichtern im Index der mittelgroßen Werte MDAX.
DER AKTIONÄR sieht Adidas unter den Sportartikelherstellern weiterhin sehr gut positioniert. Angesichts der derzeitigen Unsicherheitsphase im Zusammenhang mit dem Coronavirus sollten Anleger jedoch eine Beruigung abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)