Lichtblick beim Sportartikel-Hersteller Adidas: Nach schwierigen Monaten rund um die Yeezy-Produkte des umstrittenen Rapper Kanye West liefen die Geschäfte des DAX-Konzerns im Sommer besser als erwartet. Dazu trug auch der Abverkauf der verbliebenen Yeezy-Produkte bei, wie Adidas am Dienstagabend in Herzogenaurach mitteilte.
Der Vorstand rechnet deshalb auch im Gesamtjahr mit besseren Geschäften als bislang. So soll der erwartete Betriebsverlust einschließlich der Belastungen durch die beendete Yeezy-Kooperation und die strategische Überprüfung des Geschäfts statt 450 Millionen Euro nur 100 Millionen betragen.
Im dritten Quartal erzielte Adidas laut vorläufigen Zahlen einen Umsatz von knapp sechs Milliarden Euro und damit sechs Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Ohne Währungskursschwankungen wäre der Erlös sogar um ein Prozent gestiegen, hieß es weiter. Der Betriebsgewinn lag bei 409 Millionen Euro nach 564 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Die schweizerische Großbank UBS hat die Einstufung für Adidas nach den Eckdaten zum dritten Quartal und der Prognoseerhöhung auf "Buy" mit einem Kursziel von 210 Euro belassen. Der Umsatz, das operative Ergebnis (Ebit) und die Ebit-Marge des Sportartikel-Herstellers hätten die Markterwartungen übertroffen, schrieb Analystin Zuzanna Pusz in einer ersten Reaktion am Dienstag. Die Expertin hob hervor, dass zudem die Bruttomarge überraschend gestiegen sei.
Die Adidas-Aktie reagierte positiv auf die Zahlen: Im nachbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate legte die Aktie im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs um rund drei Prozent zu. Mit dem Kursanstieg ist dem Papier auch der Sprung über die 38-Tage-Linie gelungen. Nun rückt das Jahreshoch, das im August bei 188,60 Euro markiert wurde wieder ins Visier. Gelingt auch der Sprung darüber, wäre dies ein neues klares Kaufsignal für die Aktie. DER AKTIONÄR hat die Aktie von Adidas im Mai bei 164,12 Euro zum Kauf (aktueller Kurs: 177,54 Euro) empfohlen. Anleger lassen die Gewinne laufen.