Das Coronavirus hat die Börse fest im Griff. Adidas zählt deswegen zu den Leidtragenden, da die asiatisch-pazifische Region für den Konzern in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden ist. Am Montag geht es mit der Aktie des Sportartikelherstellers erneut nach unten. Zu Unrecht, meint Credit-Suisse-Analyst Simon Irwin.
Irwin hat sein Kursziel für Adidas in einer Studie vom Montag von 270 auf 310 Euro angehoben. Die beließ er indes auf „Neutral“.
Der Hauptgrund für sein neues Ziel seien die gestiegenen Bewertungen der Vergleichsunternehmen, so der Experte. Adidas sowie die gesamte Branche profitierten vom Wachstum in den Schwellenländern und dem Potenzial für interne Effizienzsteigerungen.
Zuletzt hatte sich bereits Richard Edwards von Goldman Sachs positiv zu Adidas geäußert. Edwards verpasste in einer am Freitag vorliegenden Studie seinen Schätzungen für die Bruttomargen einen Feinschliff. 2019 rechnet er nun mit 52 Prozent statt zuvor 52,2 Prozent.
Adidas sei für ihn ein Kauf, so Edwards. Das Kursziel sieht er nach wie vor bei 350 Euro.
Aus fundamentaler Sicht pflichtet DER AKTIONÄR Edwards bei. Adidas hat mit Kasper Rorsted einen weitsichtigen, ehrgeizigen CEO, eine starke Marke und etliche vielversprechende Produkte in der Pipeline. Außerdem profitiert das Unternehmen von der zunehmenden Konzentration auf die digitalen Vertriebskanäle.
Aus charttechnischer Sicht ist trotzdem Vorsicht geboten. Die Aktie hat die 50-Tage-Linie gerissen und nimmt nun Kurs auf die 100-Tage-Linie. Möglich ist ein Abrutschen bis in den Bereich 273 Euro, dort verläuft aktuell die 200-Tage-Linie. Spätestens dort können langfristig orientierte Anleger einsteigen.