Paukenschlag beim DFB! Die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird ab 2027 nicht mehr in Trikots von Adidas auflaufen. Das hat der Verband am Donnerstag völlig überrschend verkündet. Es ist das Ende einer Ära, denn der fränkische Sportartikelhersteller kleidet das Nationalteam bereits seit mehr als 70 Jahren ein. Die Aktie reagiert entsprechend.
Der Deutsche Fußball-Bund lässt den Vertrag mit Dauerpartner Adidas auslaufen und wird ab 2027 vom US-Rivalen Nike ausgestattet. Diese endgültige und vollkommen unerwartete Entscheidung verkündete der DFB am Donnerstag. „Die künftige Partnerschaft ermöglicht es dem DFB, auch in der kommenden Dekade zentrale Aufgaben mit Blick auf eine umfassende Entwicklung des Fußballs in Deutschland wahrzunehmen“, sagte Präsident Bernd Neuendorf.
Die Partnerschaft mit dem US-Sporthersteller soll im Januar 2027 beginnen und bis 2034 dauern. Nike soll in dieser Zeitspanne alle Nationalteams ausrüsten. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Nike und über das in uns gesetzte Vertrauen“, fügte Neuendorf an.
Ende einer Ära nach über 70 Jahren
Über 70 Jahre lang waren der DFB und Adidas Partner. Etliche Erfolgsgeschichten sind mit dem Sportausstatter aus dem fränkischen Herzogenaurach verbunden. Diese Ära wird nun Ende 2026 auslaufen. Die Entscheidung gegen Adidas und pro Nike war offensichtlich auch von wirtschaftlichen Gesichtspunkten getrieben. „Wir sind dankbar, aufgrund des von Nike zugesagten Engagements als Verband wieder in eine wirtschaftlich stabile Zukunft blicken zu können“, sagte DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald.
Kurz nach der WM 2006 hatte es bereits eine Multi-Millionen-Offerte des US-Konzerns gegeben. Damals entschied sich der DFB für Dauerpartner Adidas - und gegen einen Wechsel.
„Bestes wirtschaftliches Angebot“
Diesmal kam es anders. Holger Blask, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFB GmbH & Co. KG, erklärte: „Nike hat das mit Abstand beste wirtschaftliche Angebot abgegeben und zudem mit seiner inhaltlichen Vision überzeugt, die auch ein klares Bekenntnis für die Förderung des Amateur- und Breitensports sowie die nachhaltige Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland beinhaltet.“
„Die Vergabe an den künftigen Ausrüsterpartner Nike ist das Ergebnis einer transparenten und diskriminierungsfreien Ausschreibung“, so Blask weiter.
Für Adidas ist das Auslaufen des Ausrüstervertrags mit dem DFB insbesondere unter Prestige-Aspekten ein Nackenschlag. Im ansonsten freundlichen DAX verlor die Aktie von Adidas nach der überraschenden Entscheidung rund ein Prozent und kommt damit etwas vom 12-Monats-Hoch aus der Vorwoche bei 208,80 Dollar zurück. Insgesamt bleibt das Chartbild aber aussichtsreich.
Die Papiere von Nike stiegen in New York derweil um gut 1,2 Prozent. Der US-Konzern wird nach Handelsschluss an der Wall Street am Abend noch die Zahlen für das dritte Geschäftsquartal vorlegen.
Die gute Nachricht für AKTIONÄR-Leser: Beide Sportartikel-Aktien sind derzeit laufende Empfehlungen.
Mit Material von dpa-AFX.