Die Aktie von Adidas hat am Montag zwischenzeitlich deutlich zulegen können. Das Papier profitiert dabei von der Hoffnung auf weniger als befürchtete Belastungen durch das Ende der Partnerschaft mit dem umstrittenen Rapper Kanye West. Am heutigen Dienstag dürften die Aktie von Adidas zwei positive Analystenkommentare unterstützen.
Die US-Bank JPMorgan hat Adidas von "Neutral" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 100 auf 162 Euro angehoben. Analystin Olivia Townsend gab den Papieren in einer am Dienstag vorliegenden Branchenstudie vor der Jahresbilanz am 8. März zudem den Status "Positive Catalyst Watch". In Anspielung auf den neuen Adidas-Chef Björn Gulden spricht sie von einer "Gulden Opportunity". Die jüngste, dritte Gewinnwarnung habe die Markterwartungen derart stark rekalibriert, dass es nun sogar Potenzial für die Prognosen für 2024 gebe, so die Expertin. Sie selbst liegt mit ihrer Schätzung für das operative Ergebnis (Ebit) um 16 Prozent über dem neuen Marktkonsens. Townsend traut dem Konzern zudem langfristig eine Rückkehr zu zweistelliger Ebit-Marge zu.
Die Privatbank Berenberg hat Adidas von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 160 auf 180 Euro angehoben. Der Markt sei mit Blick auf die Profitabilität des Sportartikelherstellers zu vorsichtig geworden, und er selbst habe die Aktie im September nach drei Gewinnwarnungen abgestuft, schrieb Analyst Graham Renwick in einer am Dienstag vorliegenden Studie. 2023 sollte es zwar noch Gegenwind geben, aber der neue Chef Björn Gulden habe mit dem neuen Ausblick reinen Tisch gemacht. Zudem habe er den Ruf, weniger zu versprechen als zu erreichen. Mit der richtigen Strategie und deren Umsetzung sowie Investitionen sei Adidas in einer guten Ausgangsposition für das wichtige Sportjahr 2024. Renwicks operative Ergebnisschätzung (Ebit) für das kommende Jahr liegt nach eigene Angabe 30 Prozent über der Konsensprognose. Und selbst auf deren Basis werde Adidas mit einem 20-prozentigen Abschlag zu Nike gehandelt, betonte er.
Die Aktie von Adidas hat sich nach dem massiven Ausverkauf seit Mitte 2021 zuletzt stabiliseren können. Neue Impulse könnte es in der kommenden Woche geben. Am Mittwoch legt der Sportartikelhersteller seine Zahlen vor.