Die Aktie von Adidas ist zum Wochenstart hinter der Commerzbank der zweitstärkste Wert des Tages im DAX. Das Papier gewinnt 3,4 Prozent auf 141,08 Euro. Adidas profitiert dabei von der Hoffnung auf weniger als befürchtete Belastungen durch das Ende der Partnerschaft mit dem umstrittenen Rapper Kanye West.
Die Papiere des Sportwarenkonzerns sind damit bis knapp an die 50-Tage-Linie herangelaufen. Dieser mittelfristige Trendindikator verläuft aktuell bei 141,16 Euro.
Ein Händler verwies auf Presseberichte, wonach sich Adidas und der Rapper auf eine neue Vereinbarung geeinigt hätten, den verbliebenen Bestand an sportlichen Schuhen im Wert von einer halben Milliarde US-Dollar zu verkaufen.
Erst vor gut zwei Wochen hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass das Ende der Partnerschaft auch im neuen Jahr belasten dürfte. Der Vorstand wolle prüfen, wie er die Yeezy-Produkte aus der Modekollaboration mit dem Künstler nutzen kann, kalkuliere aber auch damit, auf der Ware sitzen zu bleiben, hatte es geheißen. Dies würde den Umsatz um rund 1,2 Milliarden Euro und das Betriebsergebnis um eine halbe Milliarde Euro verringern.
Im vergangenen Jahr hatte Adidas mit der hohen Inflation und Problemen in China zu kämpfen. Dazu kam die Kündigung der Kooperation mit Kanye West unter anderem wegen Antisemitismus-Vorwürfen gegen den Rapper. Der Umsatz stieg im Januar veröffentlichten vorläufigen Zahlen zufolge um sechs Prozent auf 22,5 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lag das Plus bei einem Prozent. Damit schaffte der Hersteller lediglich das untere Ende seiner mehrfach gesenkten Wachstumsprognose. Adidas wird in der kommenden Woche die detaillierten Jahreszahlen vorlegen. Anleger merken sich hier den Mittwoch, 8. März, vor.
Die Aktie von Adidas hat sich nach dem massiven Ausverkauf seit Mitte 2021 zuletzt stabiliseren können. Kommt Adidas doch noch mit einem blauen Auge bei der Kooperation davon, könnte das die Aktie weiter stützen. Neue Impulse könnte es in der kommenden Woche geben. Vorerst abwarten.