Die Aareal Bank hat heute ihre Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt. Dabei ist der Spezialfinanzierer nur knapp an einem Verlust vorbeigeschlittert. Schuld ist – wie bei fast allen Unternehmen – die Corona-Pandemie. Die wirtschaftlichen Auswirkungen haben das Geschäft stark beeinträchtigt.
Das Betriebsergebnis rauschte dabei um knapp 82 Prozent auf elf Millionen ab. Der Analystenkonsens hatte im Vorfeld bei 15 Millionen Euro gelegen. Ursächlich dafür ist wie bei vielen Banken vor allem die deutlich gestiegene Risikovorsorge. Statt fünf Millionen Euro wie noch vor einem Jahr stellt das Institut nun 58 Millionen Euro für Kreditausfälle zurück. Unter dem Strich blieben noch zwei Millionen Euro übrig.
Der Zinsüberschuss sank, allerdings nicht nur wegen der Corona-Krise, sondern auch wegen einem De-Risking im vierten Quartal. Nach Aussage des Konzerns habe sich auch das Neugeschäft im Bereich Immobilienfinanzierung bis zum Ausbruch des Virus dynamisch entwickelt. Das Volumen sei von 0,8 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 1,3 Milliarden Euro gestiegen. Die Margen seien weiterhin gut.
Der Provisionsüberschuss ist gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent gestiegen, maßgeblich getragen durch die IT-Tochter Aareon, die auch im laufenden Jahr weiter auf Wachstumskurs sei. Für Aareon werden weiter Partner gesucht. Die Tochter gilt als Perle der Aareal Bank.
CEO Hermann J. Merkens sagte: „Wir sind aus einer Position der Stärke in die Covid-19-Krise gegangen und haben alle Voraussetzungen, sie gut zu meistern.“ Im Gesamtjahr 2020 sei aus heutiger Sicht ein deutlich positives Betriebsergebnis erreichbar, die Prognose wäre allerdings mit Blick auf die schwer abschätzbare Intensität und Dauer der Krise mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.
Die Aareal-Bank-Aktie steigt heute stärker als der Markt. Die Bank ist trotz hoher Rückstellungen für Kreditausfälle nicht in die roten Zahlen gerutscht. Die Dividendenstreichung führt zu einem höheren Eigenkapital. Insgesamt belief sich die harte Kernkapitalquote im ersten Quartal auf 20,3 Prozent, was sehr gut ist, auch im internationalen Vergleich.
DER AKTIONÄR setzt schon länger auf die Aktie der Bank. Investierte Anleger bleiben dabei.