Die Aktie der Aareal Bank ist stärker gefallen, als selbst die meisten Finanzwerte im Corona-Crash. Seit Jahresbeginn hat sich das Papier fast halbiert. Doch eine Ad-hoc-Meldung der Bank von gestern könnte das ändern: Die IT-Tochter Aareon soll teilweise versilbert werden.
Bereits im vergangenen Jahr gab es Forderungen von Investoren, dass die hochprofitable Tochter verkauft werden solle. Im Konglomerat mit der Aareal Bank werde der wahre Wert unterschätzt. Auch der aktivistische Investor Teleios stieg deshalb 2019 bei dem Bankkonzern ein und liegt derzeit wieder über der Schwelle von fünf Prozent der Anteile. Einen kompletten Verkauf von Aareon wird es vorerst wohl nicht geben. Aber der Vorstand sucht nun einen Käufer für eine „signifikante Minderheitsbeteiligung“.
Aareon, mit dessen Software Wohnungsvermieter die Verwaltung von Immobilien und Mietzahlungen abwickeln, wurde von Experten – vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie – auf rund eine halbe Milliarde Euro geschätzt. „Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, einen solchen Schritt ernsthaft in Betracht zu ziehen“, sagte Aareal-Chef Hermann Merkens zum Verkauf einer Minderheitsposition. „Das Marktumfeld für Tech-Unternehmen wie die Aareon ist gut.“ Mit dem Partner solle das Wachstum der IT-Sparte forciert werden. Die Aareal Bank wolle weiterhin eine Mehrheit an der Tochter halten.
Ein Teilverkauf der IT-Tochter Aareon könnte der Aareal Bank einen kompetenten Partner an die Seite stellen, um die Expansion in der Sparte voranzutreiben. Mit einer Eigenkapitalrendite von knapp 20 Prozent ist das IT-Segment der profitabelste Konzernteil. Der Gesamtwert der Aareal Bank an der Börse könnte dadurch wieder steigen.
Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 12,00 Euro. Das Ziel liegt bei 18,00 Euro. Neueinsteiger können das Momentum zum Aufbau einer Position nutzen.