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Aareal Bank dreht auf: Mehr als 7 Prozent Rendite, aber...

Aareal Bank dreht auf: Mehr als 7 Prozent Rendite, aber...
Foto: Nicht-Redaktionell
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Fabian Strebin 07.06.2021 Fabian Strebin

Die Aareal Bank steht seit Jahren unter der Beobachtung der aktivistischen Fonds Petrus Advisers und Teleios. Diese bauten oft Druck auf, bis das Management den Forderungen nach einiger Zeit nachgab. Der Kurs der Papiere konnte davon meistens profitieren und somit auch die Minderheitsaktionäre. Aktuell sieht es nach der jüngsten Revolte an der Hauptversammlung allerdings anders aus. Charttechnisch steht der Titel vor einer wichtigen Richtungsentscheidung, einzig die Dividende erscheint attraktiv.

Es kommt nicht oft vor, dass viele Aktionäre dem Aufsichtsrat und Vorstand eines Unternehmens die Gefolgschaft verweigern. Die Hauptversammlung der Aareal Bank, die schon am 18. Mai stattfand, war allerdings ein Beispiel dafür: Die Vorsitzende des Kontrollgremiums, Marija Korsch, entlasteten nur rund 68 Prozent der Anwesenden. Solche Ergebnisse kennt man in der Finanzbranche sonst nur von der Deutschen Bank. Dort ist es aber auch etwas her, als 2015 die beiden Deutsche-Bank-Co-Chefs Jürgen Fitschen und Anshu Jain ein ähnlich miserables Ergebnis einfuhren mit gut 60  Prozent. Wenige Wochen später traten sie zurück.

CEO-Posten weiter vakant

Auch Teleios und Petrus fordern, dass sich Korsch zurückzieht. Insgesamt ist der Aufsichtsrat nun stark angeschlagen, viele Aktionäre störten sich am neuen Vergütungssystem für die Führung. Operativ klafft ebenfalls eine Lücke. Denn ein Nachfolger für den krankheitsbedingt zurückgetretenen CEO Hermann Merkens gibt es immer noch nicht. Auch das Geschäft wirft weiter Fragen auf.

Hotels als Klotz am Bein?

Die Aareal Bank ist seit Längerem stärker in der Finanzierung von Hotels engagiert als Wettbewerber wie die Deutsche Pfandbriefbank. Seit der Pandemie ist das aber ein großer Nachteil. Denn nach mehr als einem halben Jahr öffnen nun erstmals wieder viele Hotels, Projekte in Deutschland lagen auf Eis. Die Branche dürfte stärker durch Insolvenzen und Zahlungsausfällen gefährdet sein, als andere Wirtschaftssegmente. Die Aareal Bank ist aber ausgerechnet dort exponiert.

Überdurchschnittliche Rendite möglich

Das laufende KGV der Aktie liegt mit 15 über dem, was für die Pfandbriefbank aktuell verlangt wird (10). Allerdings ist die Dividende aussichtsreich: Im Mai wurden bereits 0,40 Euro gezahlt, für den Herbst peilt das Management weitere 1,10 Euro an. Derzeit beträgt die Rendite 1,9 Prozent. Unterstellt man den aktuellen Kurs und rechnet 1,10 Euro an Ausschüttungen dazu, würde man auf 7,4 Prozent kommen.

Aareal Bank (WKN: 540811)

Das Umfeld für die Aareal Bank bleibt schwierig, wobei sich durch die Lockerungen die Aussichten im Segment Hotels aufhellen könnten. Belastend könnten kurzfristig die Personalien an der Führungsspitze wirken. Bei Ausschüttungen könnte das Papier aber ein Comeback feiern.

Kurzfristig zählt jedoch, ob die GD200 bei 18,96 Euro diese Woche fällt, oder die Aktie dreht und auch die GD100 bei 20,69 Euro wieder überwindet. Investierte Anleger bleiben dabei und beachten den Stopp bei 17,50 Euro. Ein Neueinstieg drängt sich derzeit nicht auf.

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