Heute zeigt sich der Kurs der 3M-Aktie zunächst stabil, am Mittwoch aber war es richtig nach unten gegangen. Minus 5,7 Prozent an einem Tag an der New Yorker Börse gab es für den angeschlagenen Dividenden-Klassiker schon lange nicht mehr. Bei 107,14 Dollar hatte die Aktie eröffnet. Sie schloss bei 101,05 Dollar.
Auslöser für den Kursrutsch: Der Finanzchef des Unternehmens kündigte an, die voraussichtlich 33 Milliarden Dollar schwere Abspaltung des Gesundheitsbereichs werde wohl erst in der ersten Jahreshälfte 2024 erfolgen. Das sagte Monish Patolawala gestern auf einer Konferenz von Morgan Stanley.
Ursprünglich sollte der Healthcare-Bereich bereits Ende 2023 oder Anfang 2024 ausgegliedert werden. Patolawala zufolge soll sich der neue 3M-Chef im Healthcare Bereich, Bryan Hanson, der sein Amt erst am 1. September übernommen hat, nun erst noch etwas eingewöhnen können.
Außerdem sagte der 3M-Finanzchef, er sehe weiterhin eine Schwäche bei den Verbraucherausgaben und der Nachfrage nach Elektronik in China. Und ein „schwaches Wachstumsumfeld“ im kommenden Jahr.
Bloomberg-Analysten sehen in der verschobenen Abspaltung eine „ungewöhnliche Maßnahme“. Womöglich wolle 3M doch den Cashflow der Sparte im Unternehmen halten.
Die Aussagen zu den Aussichten dürften vielen Anlegern nicht geschmeckt haben. Und die Verzögerung der Abspaltung riecht ein wenig danach, dass 3M vielleicht doch erst einmal lieber Cash halten will. DER AKTIONÄR hatte bereits dargelegt, dass das Thema Rechtsstreitigkeiten noch nicht wirklich durch ist und 3M so oder so in den kommenden Jahren womöglich Probleme bekommen könnte, seine Historie von mehreren Jahrzehnten mit Dividenden-Erhöhungen aufrechtzuerhalten, insbesondere wenn es zur Abspaltung der relativ profitablen Healthcare-Sparte kommen sollte. DER AKTIONÄR hatte bereits vor dem jüngsten Kursrutsch geschrieben: „Die Situation bei 3M bleibt kompliziert.“ Es bleibt dabei, dass es derzeit attraktivere Kandidaten für Anleger mit Dividenden-Fokus gibt.