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3M mit an Dow-Jones-Spitze – trotz teurem Ohrstöpsel-Streit

3M mit an Dow-Jones-Spitze – trotz teurem Ohrstöpsel-Streit
Foto: Katherine Welles/Shutterstock
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Martin Mrowka 24.10.2023 Martin Mrowka

Der unter anderem für seine 'Post-It'-Notizzettel bekannte Mischkonzern 3M hat verlustreiche Quartalszahlen vorgelegt. Nach einem erneuten Milliarden-schweren Vergleich wegen Ohrstöpseln ist die Dow-Jones-Firma in den drei Monaten von Juli bis September tief ins Minus gerutscht. Trotzdem hebt 3M seine Gewinnprognose fürs laufende Jahr an.

Ende August hat sich 3M außergerichtlich geeinigt. Im Streit um angeblich mangelhafte Ohrstöpsel für das US-Militär werde man zwischen 2023 und 2029 insgesamt sechs Milliarden US-Dollar zahlen. Fünf Milliarden will 3M dabei in bar begleichen, der Rest soll in Unternehmens-Aktien abgegolten werden. Mit der Vereinbarung muss 3M deutlich weniger Geld auf den Tisch legen als Analysten befürchtet hatten. Diese hatten die Kosten im Sommer auf etwa 10 Milliarden Dollar geschätzt. Die 3M-Aktie sprang damals zeitweilig kräftig nach oben.

Der Mischkonzern rechnete damals deshalb mit einer Belastung von rund 4,2 Milliarden Dollar vor Steuern im dritten Quartal. Die Q3-Zahlen liefen nun am heutigen Dienstag über die Ticker. 3M muss unter dem Strich einen Fehlbetrag von knapp 2,1 Milliarden US-Dollar verdauen, nach einem Plus von 3,9 Milliarden vor einem Jahr. 

Abseits der Belastungen wird 3M allerdings optimistischer für das Gesamtjahr. Der bereinigte Gewinn soll in diesem Jahr jetzt 8,95 bis 9,15 Dollar je Aktie erreichen. Bisher hatte das Management 8,60 bis 9,10 Dollar in Aussicht gestellt. Zudem soll der bereinigte Barmittelzufluss mit 6,5 bis 6,9 Milliarden Dollar nun noch höher ausfallen als bisher gedacht. 

Am Finanzmarkt wurden die Nachrichten positiv aufgenommen. Im frühen US-Handel legt die 3M-Aktie um 4,6 Prozent auf 89,50 Dollar zu und ist damit neben Verizon Tagessieger im Dow Jones. Seit dem Jahreswechsel hatte das Papier bis Montagabend allerdings rund 29 Prozent verloren und zuletzt ein Elf-Jahres-Tief markiert.

3M (WKN: 851745)

In den ersten neun Monaten des Jahres hat 3M nun einen Verlust von rund 7,9 Milliarden Dollar angehäuft, nachdem im zweiten Quartal schon ein Vergleich zu den Folgen sogenannter Ewigkeits-Chemikalien (PFAS) teuer zu Buche geschlagen hatte. Der Konsumgüter- und Medizintechnik-Hersteller musst damals eine hohe Summe von bis zu 12,5 Milliarden Dollar zahlen. Im dritten Quartal musste 3M zudem einen Umsatzrückgang um 3,6 Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar hinnehmen, was teilweise auf diese umstrittenen Chemikalien zurückzuführen war. 

Der Umsatz soll im Jahresdurchschnitt nun um fünf Prozent zurückgehen. Die Abspaltung im Gesundheitswesen wurde in die erste Hälfte des Jahres 2024 verschoben. Das Unternehmen wollte die Trennung zunächst bis Ende dieses Jahres beenden.

Nach Ende der Rechtsstreitigkeiten und Zahlung von Milliarden könnte die 3M-Aktie nun beginnen, einen Boden bilden. Charttechnisch betrachtet müsste die 91-Dollar-Marke überwunden werden, um einen neuen Aufwärtstrend zu etablieren. Anleger warten am besten noch ab. Die 3M-Aktie ist keine laufende Empfehlung von DER AKTIONÄR. (Mit Material von dpa-AFX) 

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