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Seit vielen Jahrzehnten schüttet 3M verlässlich Dividende aus – und erhöht diese zudem regelmäßig. Trotzdem kommt der Kurs bereits seit längerer Zeit nicht mehr aus dem Knick. Das liegt nicht nur am Gesamtmarkt. Vielmehr lasten Klagen auf der Aktie, die das Unternehmen schlimmstenfalls einen zweistelligen Milliarden-Betrag kosten könnten.
Über die Problematik rund um mutmaßlich defekten Hörschutz hatte DER AKTIONÄR bereits berichtet. 3M wollte mögliche Entschädigungszahlungen unter anderem durch einen Insolvenzantrag der betroffenen Tochtergesellschaft überschaubar halten, kam damit vor Gericht aber nicht durch.
Zudem gibt es inzwischen auch Vorwürfe, wonach Chemikalien und Produkte, die 3M Jahrzehnte hergestellt hat, Trinkwasser verunreinigt haben und ein Gesundheitsrisiko sind. Es wird mit einem jahrelangen Rechtsstreit gerechnet. 3M hat die Herstellung der umstrittenen Stoffe inzwischen eingestellt. Zuletzt ging es um etwa 1,3 Milliarden Dollar Umsatz und vier Prozent vom Gesamtumsatz.
Allein für die Hörschutz-Klagen hat 3M eine Milliarde Dollar zurückgestellt. Externe Beobachter gehen aber davon aus, dass die Rechtsprobleme 3M insgesamt schlimmstenfalls eine zweistellige Milliarden-Summe kosten könnten.
Die rechtlichen Unsicherheiten könnten 3M noch viele Jahre oder gar Jahrzehnte begleiten – und dabei nicht nur viel kosten, sondern auch das Image des Unternehmens belasten. Auf solche Problemfälle haben institutionelle Anleger in der Regel eher wenig Lust. Der Chart der Aktie spiegelt das wider.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: 3M.
