Über Jahre galt der Telekommunikationsanbieter 1&1 Drillisch als Dividendenperle unter den deutschen Nebenwerten. Doch nachdem die Mutter United Internet beschlossen hatte, ein eigenes 5G-Netz aufzubauen, musste die Ausschüttung wegen des hohen Finanzbedarfs massiv gekürzt werden. Auch für das abgelaufene Jahr müssen sich Anleger mit einer niedrigen Dividende begnügen. Bei der Mutter sieht es zumindest etwas besser aus.
Immerhin wollen United Internet selbst sowie 1&1 Drillisch trotz Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr die Dividende stabil halten. United Internet will demnach erneut 50 Cent je Aktie zahlen, bei Drillisch sind es fünf Cent. Das entspricht einer Rendite von 1,4 Prozent bei United Internet und 0,2 Prozent bei Drillisch.
Bei United Internet war das Konzernergebnis vergangenes Jahr um ein knappes Drittel auf 368,8 Millionen eingebrochen. Bereinigt um Sondereffekte entspreche die Ausschüttung mit 28,3 Prozent dem mittleren Bereich der Dividendenrichtlinie. Konzernchef Ralph Dommermuth ist mit gut 42 Prozent größter Aktionär des MDAX-Unternehmens.
Bei 1&1 Drillisch sank der Konzerngewinn um über 40 Prozent auf 219,6 Millionen Euro. Die bereits bekannten vorläufigen Zahlen und die Prognosen für das laufende Jahr bestätigten beide Unternehmen. United Internet hält gut 75 Prozent an 1&1 Drillisch.
Die erneut niedrige Dividende zeigt. Bei Drillisch und United Internet steht weiter der Aufbau eines eigenen Netzes im Fokus. Dies wird teuer, sichert aber auch die Zukunft des Konzerns. DER AKTIONÄR hatte spekulativen Anlegern zuletzt zum Kauf geraten. Die Gewinne sollten nun mit einem Stopp bei 22,00 Drillisch) respektive 33,00 Euro (United Internet) abgesichert werden.
Mit Material von dpa-AFX