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1&1 Drillisch und United Internet springen an - Telefónica Deutschland mit neuem Angebot

1&1 Drillisch und United Internet springen an - Telefónica Deutschland mit neuem Angebot
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Maximilian Völkl 08.02.2021 Maximilian Völkl

Auf dem Weg zum vierten Mobilfunk-Netzbetreiber in Deutschland ist 1&1 Drillisch einen Schritt vorangekommen. Der Wettbewerber Telefónica Deutschland habe ein neues Angebot zur vorübergehenden Nutzung seines Mobilfunk-Netzes vorgelegt, teilten beide Unternehmen am Freitagabend mit. Zu Wochenbeginn legen die Aktien von Drillisch und der Mutter United Internet deutlich zu.

Im neuen Angebot seien die Preise für Drillisch gesenkt worden, hieß es, sodass sich das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2020 über einen potenziellen positiven Ergebniseffekt von rund 30 Millionen Euro freuen könnte. Die EU-Kommission habe Telefónica Deutschland um Nachbesserung eines im Oktober vorgelegten Angebotes für das sogenannte „National Roaming“ gebeten, hieß es von Drillisch. Ein Telefónica-Sprecher sagte dagegen, dass beide Seiten Kompromisse hätten eingehen müssen. Er betonte, dass die EU-Kommission keiner Partei Recht gegeben habe.

Zugang zu Telefónica-Netzen notwendig

„National Roaming“ – das bedeutet, dass sich Handynutzer dort, wo ihr Netzbetreiber keine eigenen Antennen hat, mit einem anderen Netz verbinden können – ist für 1&1 derzeit wichtig, weil das Unternehmen noch kein eigenes Netz hat. Das Unternehmen hatte 2019 eigenes Mobilfunk-Spektrum für den neuen Standard 5G ersteigert, muss das aber erst teuer aufbauen.

Im Zuge der Auflagen für den Erwerb von E-Plus im Jahr 2014 hatte sich Telefónica Deutschland verpflichtet, bis zu 30 Prozent der Netzkapazität an einen Wettbewerber zu verkaufen. Der Vertrag mit Drillisch ermöglicht eine Überprüfung der Konditionen zweimal im Jahr.

Zunehmender Streit

Zuletzt kam es allerdings vermehrt zu Disputen: 1&1 und United Internet mussten deshalb etwa die Prognose Mitte September für das operative Ergebnis im Geschäftsjahr 2020 um 83,5 Millionen Euro auf 600 Millionen Euro senken. Als Grund nannten sie „erhebliche Preiserhöhungen“ für die Nutzung des Telefónica-Netzes. Die potenziellen 30 Millionen Euro aus dem neuesten Angebot sollten – sofern 1&1 bis zum 19. Februar zusagt – nun im Folgegeschäftsjahr verbucht werden.

Der Münchner Konzern kann indes einen Erfolg bei einem der sogenannten Price Reviews verbuchen, die von Drillisch initiiert wurden. So hat ein Schiedsgericht nach Angaben von Telefónica Deutschland am Freitag endgültig bestätigt, dass es keine rückwirkende Preissenkung ab dem 5. September 2017 geben wird und ein entsprechendes Gutachten darüber wirksam ist.

1&1 Drillisch (WKN: 554550)

Der Streit zwischen Drillisch und United Internet sowie Telefónica Deutschland dürfte noch nicht beendet sein. Doch das neue Angebot zum National Roaming ist ein wichtiger Schritt. Der teure Aufbau eines eigenen 5G-Netzes belastet zwar weiter. Charttechnisch sieht es sowohl bei Drillisch als auch bei der Mutter United Internet nun aber wieder gut aus. Trader können weiter zugreifen. Bei Telefónica Deutschland ist ein Einstieg dagegen weiter nicht angebracht.

United Internet (WKN: 508903)

Mit Material von dpa-AFX

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