Die heimischen Konzerne lassen ihre Aktionäre so stark an ihrem Erfolg teilhaben wie noch nie – allen voran Hapag-Lloyd. Der Reedereikonzern hat seine Dividende verzehnfacht und will 6,1 Milliarden Euro ausschütten. Die Hauptversammlung findet Ende Mai statt. Wenige Tage vorher gewähren die Norddeutschen einen Einblick in ihre Bücher.
Für das Geschäftsjahr 2021 sollen die Aktionäre von Hapag Lloyd 35 Euro je Aktie erhalten, nach 3,50 Euro im Jahr zuvor. Daraus resultiert eine Rendite von mehr als zehn Prozent. Der Dividendenvorschlag des Vorstands bedarf formal noch der Zustimmung des Aufsichtsrats sowie der Hauptversammlung am 25. Mai.
Damit steht der Stadt Hamburg ein Geldregen von rund 860 Millionen Euro bevor. Über die städtische Holding HGV (Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement) ist sie mit 13,9 Prozent an der Reederei beteiligt. Damit ist die Hansestadt drittgrößter Aktionär von Hapag-Lloyd.
Jeweils weitere 30 Prozent der Aktien befinden sich im Besitz der chilenischen Reederei CSAV und der Kühne Holding AG. Das Duo darf sich auf jeweils rund zwei Milliarden Euro freuen.
Die Performance der Aktie konnte sich in den letzten Monaten ebenfalls sehen lassen: In den letzten drei Monate steht ein Plus von 28,5 Prozent zu Buche. Auf Sicht von einem Jahr konnten sich Anleger über rund 130 Prozent Gewinn freuen. Wer die Aktie schon seit drei Jahren im Depot hat liegt sogar über 1.000 Prozent vorne.
Für die Analysten von JPMorgan neigt sich die Rekordfahrt aber langsam dem Ende zu. Sie haben das Kursziel vor den Quartalszahlen am 12. Mai von 165 auf 170 Euro angehoben, aber die Einstufung auf "Underweight" belassen. Seine Schätzungen für die Container-Reederei lägen über den durchschnittlichen Schätzungen von Analysten insgesamt, so Analyst Samuel Bland. Die Erwartungen von Investoren könnten allerdings schon näher an seinen Schätzungen liegen. Für die Aktie sehe er daher nach der Dividendenzahlung gegen Ende Mai Risiken.
Nach der jüngsten Korrektur könnten die Papiere im Vorfeld der Hauptversammlung noch einmal Kurs auf die Rekordhochs nehmen. Anleger lassen die Gewinne vorerst laufen, ziehen den Stopp aber sukzessive nach.
(Mit Material von dpa-AFX)