Höher, schneller, weiter. Die Aktie von Nemetschek schießt in Sachen Performance in den letzten 15 Jahren den Vogel ab: rund 15.000 Prozent stehen für den Entwickler von Bau- und Architektur-Software zu Buche. Seit Jahresbeginn hat die Aktie in der Spitze rund zwei Drittel an Wert zugelegt. Nach dem jüngsten Rücksetzer dürfte die Aktie bald wieder Fahrt aufnehmen.
Mit innovativen Lösungen bildet Nemetschek als weltweit einziges Unternehmen den kompletten Workflow im Lebenszyklus eines Bau- oder Infrastrukturprojekts ab – von der ersten Skizze der Architekten über den Bau bis hin zum Gebäudemanagement und dem Betrieb der Immobilie. Architekten, Ingenieure, Bauunternehmer, Bauträger und Gebäudemanager werden mit der Software der Münchner in die Zukunft der Digitalisierung geführt. Im Mittelpunkt steht dabei der Einsatz von offenen Standards (Open BIM).
Die Nachfrage ist enorm. Die Umsätze sind in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich 20 Prozent gewachsen. Stand 2014 noch ein Gewinn je Aktie von 0,27 Euro zu Buche, dürfte im kommenden Jahr bereits mehr als ein Euro verdient werden.
Dieser Trend sollte noch anhalten. Noch immer sind Strukturen und Prozesse in der Branche ineffizient. Die Notwendigkeit zur Digitalisierung ist groß. Schätzungen zufolge werden 20 Prozent der eingesetzten Ressourcen wie Zeit, Geld und Baumaterial aufgrund ineffizienter Planung verschwendet. Ein großer Wachstumstreiber bleibt die fortschreitende Internationalisierung. Bei aller Euphorie dürften die Wachstumsraten in den kommenden Jahren aber etwas geringer ausfallen. „Der Bausoftware-Anbieter ragt immer noch positiv aus der Masse heraus, allerdings lässt das Wachstum so langsam ein wenig nach“, so der Tenor unter den Analysten.
Im angeschlagenen Marktumfeld ist die Aktie zuletzt wieder von ihrem Hoch Anfang Juli zurückgefallen. Im Bereich der massiven horizontalen Unterstützung bei 44 Euro hat sich der Kurs aber stabilisieren können. Ausgehend von diesem Niveau dürfte die nächste Aufwärtswelle nicht lange auf sich warten lassen.
Denn Nemetschek profitiert vom Trend zur Digitalisierung in der Baubranche. Daher zeigt sich die Nachfrage in diesem Bereich trotz weltweit zunehmender Konjunktursorgen extrem robust. Mit einem KUV von 9 und einem 2019er-KGV von 50 ist die Aktie traditionell recht ambitioniert bewertet. Dank des starken Momentums sollte die Aktie aber noch eine Weile auf der Digitalisierungswelle nach oben schwimmen.