Keine guten Neuigkeiten für den Apple-Partner. Kurz vor Beginn des G20-Gipfels droht US-Präsident Donald Trump, dass er Strafzölle gegen China auf Konsumgüter ausweiten will. Schlecht für Apple und die China-Zulieferer. Die Anleger von Dialog Semiconductor reagierten geschockt. Wie stark hängt der Chipbauer von den Aufträgen des iPhone-Riesen ab?
Der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt drückt seit Monaten auf die Stimmung. Nun also die nächste Drohung. Die USA könnten Strafzölle in Höhe von zehn Prozent auf iPhones und MacBooks erheben, die aus China importiert werden.
Die Aktie von Dialog Semiconductor wurde nachbörslich mit einem Minus von über vier Prozent abgestraft. Der Rücksetzer war allerdings nur von kurzer Dauer. Am Vormittag notiert der Titel nahezu unverändert bei 22,45 Euro.
Mit gefangen, mit gehangen?
Konsumgüter waren bislang kein Thema in der Zoll-Debatte, im Interview mit dem Wall Street Journal erwähnt Trump allerdings explizit Apples iPhone.
Im Rahmen der Quartalszahlen Ende Oktober gibt der Chipentwickler bekannt: „Unsere Abhängigkeit von Apple als Schlüsselkunde wird sich aufgrund des Deals (Apple beteiligte sich im Oktober bei Dialog) zwar reduzieren, wir erwarten jedoch, dass Apple in nächster Zukunft unser größter Kunde sein wird.“
Der Chipbauer plant, die Abhängigkeit von Apple bis 2022 sukzessive von aktuell 75 Prozent auf 35 bis 40 Prozent zu reduzieren.
Im Wachstumsmarkt investiert
Anfang November wurde eine vielversprechende Partnerschaft mit UNISOC in Indien vermeldet. Das dortige Wachstumspotenzial ist enorm: Bis 2022 soll die Zahl der Smartphone-Nutzer um mehr als 30 Prozent steigen.
Der Einstieg in den indischen Markt ist zweifelsohne ein wichtiger Schritt in der Abnabelung von Apple. Außerdem muss der Chipentwickler hier keine Strafzölle fürchten. Aktuell ist Dialog Semiconductor jedoch noch stark vom iPhone-Riesen als Großkunde abhängig. DER AKTIONÄR rät investierten Anlegern, die Gewinne zu sichern. Ein Neueinstieg drängt sich aktuell nicht auf.