Die Deutsche Börse prüft derzeit die Zusammensetzung der Auswahlindizes und wird etwaige Änderungen am heutigen Dienstag nach Handelsschluss bekanntgeben. Die Nachrichtenagentur Bloomberg rechnet dabei mit neuen Namen im Leitindex DAX.
Laut einer Analyse von Bloomberg Global Data hat der Zahlungsabwickler Wirecard die besten Chancen auf einen Aufstieg in den DAX – die Wahrscheinlichkeit dafür wird auf 99,5 Prozent beziffert. Dank der anhaltenden Kursrallye kommt das TecDAX-Schwergewicht auf einen Börsenwert von rund 17,3 Milliarden Euro – und steckt damit längst den ein oder anderen DAX-Wert wie etwa die Commerzbank (11,5 Milliarden Euro) oder die Deutsche Lufthansa (11,2 Milliarden Euro) in die Tasche.
Zweiter potenzieller Aufstiegskandidat ist laut Bloomberg ProSiebenSat.1 mit einer Chance von 62,8 Prozent. Das Unternehmen war im März 2016 als erster Medienkonzern überhaupt in den DAX aufgestiegen, musste den Platz rund zwei Jahre danach jedoch zugunsten von Covestro wieder räumen. Wenige Monate später besteht nun die Möglichkeit für den Wiederaufstieg in die erste Börsenliga.
Kandidaten für den Abstieg aus dem DAX wären laut der Analyse in diesem Fall Beiersdorf, Merck oder Linde. Möglich ist jedoch auch, dass die Indexkommission die Zusammensetzung des DAX unverändert lässt.
Positive Impulse möglich
Veränderungen in der Indexzusammensetzung sind vor allem für Fonds wichtig, welche die Indizes exakt nachbilden. Zudem bekommen Unternehmen durch die Aufnahme häufig mehr Aufmerksamkeit, insbesondere von internationalen Investoren. Ein Aufstieg könnte sich deshalb positiv auf die Kursentwicklung auswirken.
Sollte Wirecard tatsächlich in den DAX aufsteigen, könnte dies dem jüngsten Rekordlauf also neuen Schwung verleihen und die Aktie auf ein neues Allzeithoch befördern – investierte Trader lassen die Gewinne laufen. Die Aktie von ProSiebenSat.1 wurde dagegen erst kürzlich ausgestoppt und befindet sich seither auf der Watchlist.