Die anhaltende Kursrallye hat der Aktie von Wirecard in dieser Woche ein neues Allzeithoch beschert. Die Analysten heben daraufhin reihenweise ihre Kursziele an. Besonders bullish ist man bei HSBC und Commerzbank.
Analyst Antonin Baudry von der britischen Investmentbank HSBC hat sein „Buy“-Rating für die Wirecard-Aktie nach einer Investorenveranstaltung in dieser Woche bestätigt und das Kursziel von 122 auf 160 Euro angehoben. Trotz der 118-Prozent-Rallye in den letzten zwölf Monaten traut er dem TecDAX-Schwergewicht damit weitere 26 Prozent Kurspotenzial zu.
So bullish wie Baudry ist ansonsten nur Heike Pauls von der Commerzbank: Sie hatte ihre Kaufempfehlung bereits kurz nach den Q1-Zahlen in der Vorwoche bestätigt und den fairen Wert auf 160 Euro hochgesetzt.
Auch andere große Analysehäuser wie Barclays, Goldman Sachs oder UBS haben zuletzt ihre Kursziele nach oben justiert, so viel Luft nach oben wie Commerzbank und HSBC sieht allerdings niemand: Die Konsensschätzung der 28 von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten liegt bei 127,07 Euro – und damit sogar geringfügig unter dem aktuellen Kursniveau.
Macquarie bleibt vorsichtig
Auch wenn es derzeit keine explizite Verkaufsempfehlung gibt, stehen einige Analysten der Aktie durchaus kritisch gegenüber. Erst Anfang April hatte Bob Liao von der australischen Investmentbank Macquarie sein „Underperform“-Rating gestrichen und auf „Neutral“ hochgestuft. Zwar hat er sein Kursziel im Zuge dessen mehr als verdoppelt – mit einem fairen Wert von 87,26 Euro signalisiert er jedoch über 30 Prozent Rückschlagrisiko.
Allzeithoch im Fokus
Unterstützt von den überwiegend positiven Analystenkommentaren nach der jüngsten Quartalsbilanz und in Erwartung einer erneuten Anhebung der Jahresprognose hat die Aktie ihre Rekordfahrt zuletzt fortgesetzt. Auf das Erreichen des neuen Allzeithochs zu Wochenbeginn folgten zwar kurzfristige Gewinnmitnahmen. Vor dem Wochenende ist die Aktie aber wieder auf Kurs.
Investierte Trader bleiben dabei und lassen die Gewinne laufen – nach dem starken Anstieg in den vergangenen Monaten ist jedoch immer wieder mit kurzfristigen Gewinnmitnahmen zu rechnen.