Für die Aktie von ProSiebenSat.1 gehört am Donnerstag zu den größten Verlierern im MDAX. Grund dafür ist ein negativer Analystenkommentar von Goldman Sachs. Bittere Konsequenz: Die Aktie wurde ausgestoppt.
Goldman-Sachs-Analystin Lisa Yang hat die ProSiebenSat.1-Aktie von „Neutral“ auf „Sell“ abgestuft und das Kursziel von 33,30 auf 26,30 Euro gesenkt. Zur Begründung verwies sie auf den steigenden Druck auf das klassische TV-Geschäft. Dieses habe sie bisher als eines der robustesten in Europa angesehen, doch mittlerweile zeige es Schwächen. Wie die gesamte Branche leide auch ProSiebenSat.1 unter der rückläufigen Entwicklung in diesem Segment – wegen der vergleichsweise hohen operativen Marge, die der MDAX-Konzern mit dem klassischem TV- Geschäft verdient, sei er jedoch besonders betroffen.
Die strukturellen Probleme im Kerngeschäft könne durch den Ausbau der Digital- und E-Commerce-Angebote nicht länger ausgeglichen werden – die Resultate seien dort zuletzt durchwachsen gewesen. Zudem bemängelt die Analystin gerade in diesem Bereich die Konzernstruktur, wodurch sich die operative Entwicklung nur schwer nachvollziehen lasse.
Angesichts all dieser Entwicklungen stehe ProSiebenSat.1 vor einem wachsenden Dilemma: Der Konzern müsse durch Übernahmen wachsen und eine hohe Dividende zahlen, dabei aber die Verschuldung im Blick behalten. Insgesamt verschlechtert sich nach Yangs Einschätzung der Ausblick für das Konzernwachstum und die Rendite, daher nun ihre Verkaufsempfehlung.
Stopp erreicht – Verluste begrenzen!
Die ProSieben-Aktie setzt daraufhin ihre Talfahrt fort und rutscht dabei unter den Stoppkurs des AKTIONÄR bei 26,50 Euro. In Anbetracht von über 30 Prozent Kursverlust auf Sicht von 52 Wochen und dem drohenden Abrutschen in Richtung des Mehrjahrestiefs bei 24,50 Euro sollten investierte Anleger nun die Reißleine ziehen.