Morphosys-Aktien haben am Mittwoch nach der Bilanzvorlage des Biotechnologie-Unternehmens zum Befreiungsschlag ausgeholt. Bis zum Nachmittag sprang der Kurs um 8,81 Prozent auf 41,06 Euro an und erreichte damit ein neues Mehrwochen-Hoch. Es gebe nichts Schlechtes in den Zahlen - das sei eine gute Nachricht, sagte ein Händler. Ein Blick auf den Kursverlauf verdeutlicht die zuvor bestandenen Sorgen: Die Papiere des Antikörperspezialisten zeigen im noch jungen Jahr die zweitschlechteste Entwicklung im TecDAX. Seit Jahresbeginn verloren Morphosys-Papiere bis Ende Februar auf ein Zwischentief unter 34 Euro bis zu 41 Prozent. Aktuell stehen sie noch rund 30 Prozent im Minus. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner klaren Kaufempfehlung.
Commerzbank zeigt sich zufrieden
Im Jahr 2015 verbuchte Morphosys beim Umsatz einen Sprung um 66 Prozent und arbeitete sich vor Steuern und Zinsen (Ebit) aus der Verlustzone heraus. Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff ordnete die Ergebnisse für 2015 etwas besser als gedacht ein. Wichtiger sei aber der vom Management präsentierte Ausblick, der allerdings mit einem deutlichen operativen Verlust ebenfalls nicht überrascht habe. Die wichtige Veröffentlichung von Studiendaten zu Bimagrumab und Guselkumab sei für 2016 bestätigt worden. Wendorff bleibt für das Papier neutral gestimmt.
Am weitesten ist Morphosys bei drei Medikamenten-Kandidaten, die das Unternehmen in Partnerschaft entwickelt und die demnächst auf den Markt kommen könnten: Ganz vorne steht das Mittel Bimagrumab gegen die Muskelerkrankung sIBM in Kooperation mit dem Schweizer Pharmaunternehmen Novartis. Aktuell gibt es eine Studie, aus der zulassungsrelevante Daten hervorgehen sollen. Die Zulassung soll noch in diesem Jahr bei den Behörden beantragt werden. Morphosys hält es für realistisch, dass die Markteinführung 2017 sein wird. Auch für das Schuppenflechte-Mittel Guselkumab (mit Janssen) könnte in diesem Jahr der Zulassungsantrag gestellt werden und das Mittel 2017 auf den Markt kommen. Ein dritter Kandidat ist Gantenerumab (mit Roche) gegen Alzheimer.
(Mit Material von dpa-AFX)