Im Ringen um eine Lösung zur Finanzierung des Atomausstiegs braucht die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission mehr Zeit. Ursprünglich wollte das Gremium nach der Sitzung am heutigen Montag seine Vorschläge präsentieren.
Es seien noch Sachfragen offen, teilte das Wirtschaftsministerium nach einem Gespräch mit den Kommissionsvorsitzenden mit. Deshalb wollten sie bei ihrer Sitzung an diesem Montag vorschlagen, "ihre Arbeit fortzusetzen", hieß es in der Mitteilung.
Zuletzt war aus Verhandlungskreisen durchgesickert, dass die Konzerne um die 18 Milliarden Euro in einen Staatsfonds übertragen könnten. Dieser würde die End- und Zwischenlagerung abgebrannter Brennelemente übernehmen. Das Risiko möglicher Mehrkosten für die Endlagerung könnte dem Vernehmen nach ab einem gewissen Zeitpunkt der Staat übernehmen. Die Unternehmen blieben für den Rückbau der Atommeiler sowie die Atommüll-Behälter verantwortlich - bei voller Nachhaftung. Die Unternehmen würden allerdings noch zögern, sich auf ein Gesamtpaket einzulassen, hieß es.
Einige Investoren hätten bereit auf eine Einigung gehofft, bei der die Versorger nicht zusätzlich belastet würden, sagte ein Händler. Sie müssten sich nun mindestens auf eine Verzögerung einstellen. Entsprechend notieren die Aktien von RWE und E.on am Montagvormittag im schwachen Gesamtmarkt deutlich im Minus.
(Mit Material von dpa-AFX)