Im heutigen Handel können die Aktienkurse von Royal Dutch Shell, BP, Total und anderen Öl- und Gasproduzenten wieder deutlich zulegen. Rückenwind gibt es hierbei von den Ölpreisen. Denn die haben am Freitag nach einer kleinen Schwächephase im frühen Handel an die starken Gewinne vom Vorabend angeknüpft.
In einem Fernsehinterview hatte der Ölminister von Venezuela im kommenden Monat ein weiteres Treffen seines Landes mit Saudi-Arabien, Russland und Katar zur geplanten Einfrierung der Fördermenge angekündigt. Außerdem hat der russische Energieminister Alexander Nowak offenbar die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich auch der Iran an der Vereinbarung der großen Ölmächte beteiligen könnte. Er sagte am Donnerstag, dass es hierzu in der kommenden Woche ein Treffen mit dem iranischen Ölminister geben könnte. Zuletzt hatte sich der Iran allerdings zurückhaltend zu den Plänen für eine Begrenzung der Fördermenge geäußert.
US-Produktion dürfte sinken
Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank wird der Iran in der Frage einer möglichen Begrenzung der Fördermenge auch weiterhin bei seiner abwehrenden Haltung bleiben. Vielmehr werde das wichtige Förderland nach dem Ende der Wirtschaftssanktionen die Produktion in den kommenden Monaten erhöhen. Einen Grund für den Preisanstieg am Ölmarkt sahen die Commerzbank-Experten vielmehr bei Anzeichen, dass es zu nennenswerten Produktionskürzungen in den USA kommen könnte, weil US-Schieferölfirmen wegen der billigen Ölpreise zunehmend unter Druck geraten.
Chartbild hellt sich auf
Es dürfte weiterhin spannend bleiben. Aus charttechnischer Sicht hat sich die Lage beim Ölpreis jedenfalls bereits allmählich aufgehellt. Es deutet sich die Ausbildung einer W-Formation an, wodurch die Bodenbildung abgeschlossen werden könnte. Mutige Anleger können dann auf die Branchenfavoriten von Royal Dutch Shell oder Total setzen.
(Mit Material von dpa-AFX)