Im Zuge des VW-Abgas-Skandals haben die russischen Behörden vom Autobauer Daimler Daten zu Diesel-Abgaswerten angefordert. "Bei der Föderalen Agentur für technische Regulierung und Messwesen sind Informationen eingegangen, dass es auf mehreren ausländischen Märkten ein Problem mit gefälschten Abgasdaten der Dieselautos von Mercedes-Benz gibt", teilte die technische Aufsichtsbehörde Rosstandard am Mittwoch in Moskau mit. Deshalb sei die russische Tochterfirma Mercedes-Benz RUS aufgefordert worden, "alle notwendigen Erklärungen und Materialien zu dieser Frage vorzulegen". Nach der Auswertung der gelieferten Informationen werde die Behörde eine Entscheidung treffen. Die Anfrage sei ein "ganz normales Auskunftsersuchen", das der Autohersteller selbstverständlich beantworten werde, sagte ein Daimler-Sprecher. Das Unternehmen wird nach den Abgasmanipulationen bei Volkswagen von mehreren Behörden durchleuchtet. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hatte bereits Nachmessungen angestellt, im Januar musste Daimler französischen Behörden wegen hoher Abgaswerte bei Tests im Realbetrieb Rede und Antwort stehen.
Aufruhr auch in den USA
In den USA hat ein Autobesitzer eine Sammelklage gegen den Stuttgarter Konzern wegen angeblichen Betrugs bei Abgaswerten eingeleitet. Daimler hält die Klage für unbegründet und betont, sich an die geltenden Gesetze zu halten. Der Konzern streitet seit Beginn des Skandals ab, seine Abgaswerte zu manipulieren.
Halten
Es bleibt dabei: Bei Kursen zwischen 60 Euro macht es nach Ansicht von DER AKTIONÄR keinen Sinn mehr die Aktei von Daimler zu verkaufen. Zwischen 58 und 62 Euro sollte sich ein Boden ausbilden.
Insgesamt hat sich die Situation der Aktie trotz des Rücksetzers in den letzten beiden Tagen deutlich verbessert. Eine attraktive Dividendenrendite von 5,1 Prozent und ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis sprechen für den Titel.