Von Analystenseite wird Nordex aktuell gelobt, von den Anlegern jedoch wird der Aktienkurs nach unten geprügelt. Die Frage ist, wie weit es nach unten gehen kann.
Sebastian Growe, Analyst der Commerzbank, glaubt aufgrund der jüngsten Nachrichten bezüglich der Auftragslage, der Vorstand von Nordex habe bei den Zielen für das Jahr 2015 wohl zu tief gestapelt. Deshalb rät er weiter dazu, die Aktie des auf Windkraftanlagen spezialisierten Unternehmens mit einem Kursziel von 40 Euro zu "Kaufen".
Im Gegenwind
Derzeit hat sich das Chartbild jedoch ein wenig eingetrübt. Die im September 2015 begonnene Aufwärtstrendlinie ist unterschritten, wie auch die stabile 38-Tagelinie bei 31,75 Euro und das Hoch von Oktober 2015 bei 29,25 Euro. Zudem ist ein Verkaufsignal des Trendfolgeindikators MACD (Moving Average Convergence/Divergence) gültig. Dafür ist der Relative-Stärke-Index beinahe im über-verkauften Bereich. Die nächsten Hürden sind die 38-Tagelinie, das Hoch von Dezember 2015 bei 33,90 Euro und das Hoch von November 2007 bei 39,65 Euro.
Allerdings schützen noch viele solide Absicherungen: Die seit Oktober 2014 gültige Aufwärtstrendlinie befindet sich derzeit bei 28 Euro, das Zwischenhoch von August 2015 bei 27,95 Euro, die seit Oktober 2012 intakte Aufwärtstrendlinie bei 26,30 Euro, die steigende 200-Tage-Linie bei 25,65 Euro und schließlich das Hoch von Juli 2015 bei 24,25 Euro.
Alles nur Stimmungssache
Der Aktienkurs sinkt derzeit mit dem Gesamtmarkt, ausgelöst durch die Zocker an den chinesischen Börsen, denjenigen, denen ein niedriger Ölpreis gefährlich erscheint (auch weil deswegen die Kredit gebenden Banken für pleite gehende Öl-Firmen schon wieder in starke Bedrängnis kommen können) und so weiter und so fort. Doch all das ist lange bekannt. Die Stimmung kann also auch schnell wieder drehen.
Halten
DER AKTIONÄR rät Anlegern dazu, die Aktie mit einem Kursziel von 40 Euro zu halten und vielleicht bei 25,65 Euro nachzukaufen. Der Stopp-Kurs sollte bei 24,50 Euro gesetzt werden.