In den ersten Tagen 2016 zählte die Aktie der Deutschen Lufthansa zu den stärksten Werten im DAX. Starke Passagierzahlen und sinkende Treibstoffkosten haben bei der Kranich-Airline für gute Stimmung gesorgt. Am Donnerstag trägt der Titel vorbörslich aber die rote Laterne im deutschen Leitindex. Der Fehlstart bei Eurowings belastet.
Die Lufthansa will das Billigkonzept der Tochter auch auf Langstreckenflüge übertragen. Der Start des Projekts ist allerdings misslungen. Zahlreiche Verspätungen verursachen derzeit einen Imageschaden, räumte ein Lufthansa-Sprecher gegenüber dem Handelsblatt ein. "Aber wir tun alles, um diesen Schaden zu minimieren." Inzwischen kümmert sich Vorstandsmitglied Karl Ulrich Garnadt sogar persönlich um die Stabilisierung des Flugbetriebs. Als erste Maßnahme übernimmt die Lufthansa-Mutter eines von acht Langstreckenzielen, die Strecke von Köln-Bonn nach Dubai.
Das sagen die Analysten
Die Analysten haben sich ebenfalls zur Aktie geäußert. So hat Morgan Stanley zwar das Kursziel für die Lufthansa von 13,60 auf 15,30 Euro erhöht. Gleichzeitig wurde aber die Einstufung auf „Underweight“ belassen. Deutlich bullisher hat sich bereits am Mittwoch die Investmentbank Equinet gezeigt. Analyst Jochen Rothenbacher sieht den fairen Wert bei 20 Euro und bestätigte die Kaufempfehlung. Der negative Preistrend habe nicht überrascht. Die Daten der Fluggesellschaft für Dezember seien vielmehr solide ausgefallen, so der Experte.
Nach dem guten Auftakt in das Jahr 2016 ist die Lufthansa-Aktie in den vergangenen Tagen etwas unter Druck geraten. Charttechnisch ist das Bild aber nach wie vor gut. Derzeit notiert der Kurs an einer wichtigen Marke. Im Bereich von 14 Euro liegt eine horizontale Unterstützung. Zudem verläuft der seit August gültige Aufwärtstrend in diesem Bereich. Sollte diese Marke nicht standhalten, drohen weitere Verluste bis zur wichtigen Unterstützung bei 13 Euro.
Dabeibleiben
Der Eurowings-Fehlstart drückt etwas auf die Stimmung. Allerdings dürfte der Verfall des Ölpreises die Lufthansa-Aktie weiter antreiben. Im Jahresvergleich will der Konzern alleine bei den Treibstoffkosten rund 800 Millionen Euro einsparen. Sobald sich der Gesamtmarkt wieder freundlich zeigt, sollte der Titel deshalb wieder anziehen. Investierte Anleger bleiben an Bord und beachten weiter den Stoppkurs bei zwölf Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)