Der Werbevermarkter Ströer setzt seine Einkaufstour fort und schnappt sich das Internetportal Statista. Für rund 57 Millionen Euro will Ströer zunächst 78,8 Prozent an dem Hamburger Statistikanbieter übernehmen, wie der künftige MDAX-Konzern am Freitag mitteilte.
Nach einer geplanten Kapitalerhöhung soll der Anteil von Ströer an Statista noch leicht steigen. Die restlichen Anteile sollen bei den Gründern bleiben. Der Kaufvertrag sei unterzeichnet, heißt es. Jetzt müsse nur noch das Bundeskartellamt seine Zustimmung geben.
Investition in neue Sparte
Statista bereitet statistische Daten aus verschiedenen Quellen vor allem in Grafiken, Tabellen und Analysen auf und verlangt dafür von seinen Nutzern Abo-Gebühren. Ströer schätzt, dass Statista im kommenden Jahr rund 20 Millionen Euro zum Konzernumsatz beisteuern wird. Ströer-Chef Udo Müller zufolge ist der geplante Statista-Kauf eine zentrale Investition für eine neue Sparte rund um Internethandel und Abo-Bezahlmodelle (E-Commerce & Subscription).
Erst im November hatte Ströer den Kauf des Internetportals T-Online und dem angeschlossenen Vermarkter Interactive Media von der Deutschen Telekom abgeschlossen. Die Investition bezifferte sich auf 300 Millionen Euro.
Verdienter Lohn
Mit dem Einstieg in das Digitalgeschäft begann der Aufstieg von Ströer. Den verdienten Lohn für die harte Arbeit der letzten drei Jahre bekommt das Unternehmen am Montag mit dem Aufstieg in den MDAX. Angesichts der Wachstumsaussichten im Bereich der digitalen Werbevermarktung dürfte das Potenzial der Aktie, die im Aktien-Musterdepot geführt wird und als Basiswert für ein Hebelprodukt im Real-Depot dient, noch nicht ausgeschöpft sein. Rücksetzer sollten zum Einstieg genutzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.