Der Mobilfunkdienstleister Drillisch hat vor Kurzem mit starken Quartalszahlen überraschen können. Die Mobilfunkerlöse mit Sprache und Daten sprangen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 61 Prozent auf 113,2 Millionen Euro, der Gesamtumsatz kletterte von 71,3 Millionen Euro vor einem Jahr noch deutlich stärker auf 201,5 Millionen. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie Sonderposten (bereinigtes Ebitda) verdienten die Hessen mit 35,3 Millionen Euro fast 59 Prozent mehr. Zudem bestätigte das Management seine Prognosen für das Gesamtjahr.
Nichtsdestotrotz ist das Papier im Zuge der allgemeinen Marktkorrektur zuletzt unter Druck geraten. Was sagen jetzt die Analysten?
Die US-Bank Citigroup hat Drillisch nach den Zahlen auf "Buy" belassen. Das Smartmobil-Onlinegeschäft des Mobilfunkers habe sich im dritten Quartal stark entwickelt, schrieb Analyst Stephen Bechade in einer Studie vom Freitag. In den klassischen und den Yourfone-Shops habe das Unternehmen dagegen geschwächelt.
Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für Drillisch auf "Hold" mit einem Kursziel von 43 Euro belassen. Der eindrucksvolle Anstieg der Service-Erlöse sei vor allem der Yourfone-Übernahme und dem Nettokundenwachstum des Mobilfunkdienstleisters zu verdanken, erklärte Analyst Jochen Reichert.
Die Investmentbank Oddo Seydler hat die Einstufung ebenfalls auf "Neutral" mit einem Kursziel von 44 Euro belassen. Die Wachstumsstory des Mobilfunkanbieters sei intakt, so Analystin Brigitte Thomalla in einer Studie vom Freitag. Die Aktie sei mittlerweile aber recht hoch bewertet.
Am pessimistischsten präsentiert sich die Privatbank Hauck & Aufhäuser. Die Experten haben die Einstufung für Drillisch nach den Quartalszahlen auf "Sell" mit einem Kursziel von 31 Euro belassen. Die finalen Resultate hätten den vorläufigen Eckdaten entsprochen, erklärte Analyst Leonhard Bayer. Allerdings erscheine die Aktie des Mobilfunkdienstleisters derzeit recht teuer.
Anleger dürfte bei Drillisch nicht zuletzt die hohe Dividendenrendite von rund vier Prozent freuen. DER AKTIONÄR empfiehlt, die Gewinne mit einem Stopp bei 41,50 Euro abzusichern.
(Mit Material von dpa-AFX)