Die VW-Aktie steht zu Wochenbeginn schwer unter Beschuss. Der Konzern hatte am Sonntag eingeräumt, dass er bei Abgastests bei Diesel-Fahrzeugen in den Vereinigten Staaten manipuliert hat. Laut der US-Umweltbehörde EPA hat VW gegen das Klimaschutzgesetz "Clean Air Act" verstoßen. Dem Wolfsburger Unternehmen drohen deswegen schlimmstenfalls Strafzahlungen von mehr als 18 Milliarden Dollar und ein nicht abzuschätzender Imageschaden. "Jeder Politiker könnte bei einer solchen Angelegenheit nicht in seinem Amt bleiben", sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.
Dudenhöffer fordert Winterkorns Rücktritt
Volkswagen-Chef Martin Winterkorn kann nach Meinung von Autofachmann Ferdinand Dudenhöffer angesichts des Abgas-Skandals in den USA nicht im Amt bleiben. Winterkorn, in dessen Verantwortung auch die konzernweite Forschung und Entwicklung falle, habe entweder von den Manipulationen gewusst oder aber er sei ahnungslos und habe seinen Geschäftsbereich nicht im Griff, sagte der Direktor des CAR-Instituts der Universität Duisburg-Essen der "Frankfurter Rundschau". "In beiden Fällen würde ich sagen, dass Winterkorn an der Konzernspitze nicht mehr tragbar ist."
Aktie kein Kauf
Es bleibt dabei: Neben der fundamentalen Ausgangslage spricht auch die charttechnische Verfassung nicht für die VW-Aktie: intakter Abwärtstrend. Die Manipulation der Abgastests kommt noch hinzu. Die finanziellen Auswirkungen auf den Konzern sind derzeit noch nicht absehbar. Hinzu kommt ein erheblicher Imageschaden.