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05.05.2015 Florian Söllner

Mogelpackung Tesla? „LG und Samsung mit besserem Preis“

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Elon Musk hat mit dem Tesla Model S einen neuen Standard in der Autobranche gesetzt. Mittlerweile wird er in einem Atemzug mit Steve Jobs genannt. Selbst die Vorstellung einer Batterie wurde nun zum großen Event. Viele Kommentatoren sprechen sogar vom Beginn einer Energierevolution. Auf dem ersten Blick überzeugt vor allem der Preis. Der kWh-Stunden-Preis liegt je nach Größe nur bei rund 300 US-Dollar. Gut für die Kunden, schlecht für Tesla? Die Analysten der Deutschen Bank hatten im Vorfeld damit gerechnet, dass Tesla dieses Preisniveau nach jahrelangem Preisrückgang noch im Jahr 2020 halten kann (siehe auch: „sehr optimistisch“)

Trotz des vermeintlich niedrigen Preises stimmt die Konkurrenz verständlicherweise nicht in die Jubelstürme ein. E3/DC etwa bietet solche Hausspeicher bereits seit Jahren an und kann den Hype nicht nachvollziehen. Firmenchef Andreas Piepenbrink rechnet vor: „Dem Endkunden wird von Tesla lediglich ein Teil des Gesamtpreises für ein isoliertes Batteriesystem präsentiert. Das Produkt hat keinen Wechselrichter, kein Energiemanagementsystem, keine Betriebsführung und u.a. keinen Zugang zum Energiemarkt.“

„Besser als Tesla“
E3/DC produziere im Vergleich dazu mit dem Hauskraftwerk ein Stromspeichersystem samt Wechselrichter und Leistungselektronik und habe die Batterie integriert. Die Batteriepreise von E3/DC seien identisch, im Verhältnis zur Leistung sogar besser als die von Tesla.

Piepenbrink weiter: „Tesla hängt schlicht eine Autobatterie an die Wand! Andere Anbieter wie LG, Samsung oder Panasonic bieten gleiche Leistung bei sogar besserem Einkaufspreis. Tesla muss erstmal seine Kompetenz als Batteriehersteller unter Beweis stellen – die Erfahrung haben die Anderen…“ Die Tesla Technik sei ein Hochvoltsystem, das nicht so unkritisch sei, insbesondere bei der Installation.

Platz genug scheint im Megamarkt Stromspeicherung jedoch für viele Anbieter. Bis 2020 werden die weltweiten jährlichen Investitionen in Energiespeicher im stationären Netz auf 5,1 Milliarden Dollar steigen. Diese Zahl ist nach Angaben des BNEF Reports vom Juni 2014 mehr als 17-mal größer als die Investitionen im Jahre 2013.

Tesla mit Rückenwind
Trotz der (berechtigten) Kritik am überzogenen Hype um die neue Tesla-Batterie: Die Präsentation war ein Erfolg, die weltweite Aufmerksamkeit dürfte zu einer ordentlichen Nachfrage nach der Powerwall führen. Dennoch ist der AKTIONÄR weniger optimistisch gestimmt als etwa die Deutsche Bank was die finanzielle Auswirkung dieses Produktes angeht. Weit besser gelingt es Tesla sich durch den Bau von Elektroautos von der Konkurrenz zu differenzieren. Vor allem die Einführung des Model 3 ab 2017 sorgt für viel Fantasie. Tesla wurde in der Ausgabe 19/2015 besprochen.

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