Die Aktie von Freenet trägt am Donnerstag vorbörslich die rote Laterne im TecDAX. Charttechnisch hat sich das Bild damit wieder eingetrübt. Der Mobilfunkanbieter hat sich noch nicht nachhaltig aus dem Abwärtstrend gelöst. Grund für den erneuten Kursabschlag ist der Einstieg bei einem Schweizer Telekomanbieter.
Für 714 Millionen Euro hat Freenet 23,83 Prozent der Sunrise Communications Group erworben. Im kommenden Monat würden weitere 0,73 Prozent zu den gleichen Konditionen zugekauft, teilte der Konzern mit. Freenet verspricht sich von der Transaktion einen positiven Einfluss auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie auf den freien Kapitalfluss. Das EBITDA soll 2016 jetzt bei 410 Millionen Euro liegen – bisher waren hier zehn Millionen Euro weniger angepeilt worden. Die Prognosen für Umsatz und Dividende bleiben hingegen unverändert.
Der Abschlag am frühen Morgen erscheint übertrieben. Es macht Sinn, dass sich Freenet in Zukunft breiter aufstellt. Vor allem im wichtigen Bereich Mobile Postpaid weist Sunrise zudem ein starkes Kundenwachstum auf und bietet eine gute Ergänzung zum Freenet-Portfolio. Trotz der deutlichen Kursverluste der Sunrise-Aktie im vergangenen Jahr ist das Unternehmen mit einem KGV von 40 aber nicht gerade günstig.
Noch kein Neueinstieg
Langfristig stimmen die Aussichten bei Freenet. Zudem winkt eine attraktive Dividendenrendite von 5,4 Prozent. Investierte Anleger bleiben an Bord. Neueinsteiger warten hingegen noch ab. Erst wenn die 200-Tage-Linie überwunden wird und der anschließende Sprung über den Widerstand bei 30 Euro gelingt, wird ein neues Kaufsignal generiert.