Der Milliardenpoker um die Bundesliga-Senderechte kann beginnen. Das Bundeskartellamt seine letzten Einwände zurückgenommen und der Deutschen Fußball Liga (DFL) grünes Licht für das geplante Vermarktungsmodell gegeben. Zu den potenziellen Bietern zählt auch RTL.
Der Sender hatte zuletzt die Rechte an den Qualifikationsspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erworben und damit gute Quoten erzielt. Nun gilt RTL auch als Interessent für eine Highlight-Sendung im Free-TV. „Die Bundesliga ist spannend, aber auch teuer. Es käme also auf die Pakete an, die von der Deutschen Fußball-Liga angeboten werden", sagte Anke Schäferkordt, die Chefin der Sendergruppe, im Interview der Welt am Sonntag.
Sport sei wegen der hohen Kosten für die Übertragungsrechte nicht der Treiber des finanziellen Erfolgs, erhöhe aber die Reichweite und Stärke die Marke des Senders, so Schäferkordt weiter. „Also ja, wir hätten gerne mehr Sportrechte, aber nicht um jeden Preis“, so ihr Fazit.
Harter Wettbewerb
Neben RTL gelten unter anderem auch die ARD mit dem Klassiker „Sportschau“, Eurosport, Constantin Medien (Sport1), Amazon und die britische Perform Group zu den Interessenten. Entsprechend wird mit einem Wettbieten gerechnet.
Auch bei den Rechten an Live-Übertragungen dürfte es spannend werden. Um kartellrechtliche Bedenken zu umgehen, haben DFL und Ligaverband ein Alleinerwerbungsverbot beschlossen. Die Tage des Pay-TV-Sender Sky als Quasi-Monopolisten sind damit gezählt.
Am morgigen Dienstag wird die DFL die Ausschreibung der verschiedenen Rechtepakete erläutern. Klar ist bereits, dass die Clubs für die Zeit von 2017/18 bis 2020/21 mehr Geld kassieren wollen als bisher. Die nationalen und internationalen Medieneinnahmen sollen auf 1 bis 1,5 Milliarden Euro steigen.
Die Aktie von RTL kann am Montag moderat zulegen, bewegt sich aber weiterhin seitwärts. Dank der Dividendenrendite von rund fünf Prozent ist die Aktie für Dividendenjäger weiterhin interessant.
(Mit Material von dpa-AFX)