Nach langer Ungewissheit und richtungslosem Handel der Aktie steht bei Wirecard in dieser Woche womöglich eine Richtungsentscheidung an. Seit sich Vorstandschef Markus Braun am Freitag per Twitter zu Wort gemeldet hat, wird über die bevorstehende Aufklärung des angeblichen Bilanz-Skandals in Singapur spekuliert. Die Anleger bringen sich schon einmal für eine Erholungsrallye in Stellung.
Hinter den Wirecard-Aktionären liegen fast sechs Wochen des Bangens und Wartens. In einer Serie von Artikeln hatte die Financial Times dem Unternehmen damals Bilanz-Manipulation bei einer Tochter in Singapur vorgeworfen. Um Transparenz zu schaffen und die Anschuldigungen zu entkräften, hatte das Unternehmen daraufhin angekündigt, die Ergebnisse der Compliance-Untersuchung der Kanzlei Rajah & Tann veröffentlichen zu wollen.
Nachdem Wirecard-Chef Braun am Freitag per Twitter angekündigt hatte, dass sich der Markt in sehr naher Zukunft wieder auf „die starke operative Entwicklung und die Innovationen von Wirecard“ fokussieren könne, wird nun mit einer schnellen Veröffentlichung der Ergebnisse gerechnet.
DER AKTIONÄR war bisher davon ausgegangen, dass sich der Vorstand spätestens bei der Bilanzpressekonferenz am 4. April zum Stand der Dinge äußern wird. Nun könnte es jedoch auch deutlich schneller gehen. Sollte der Abschlussbericht die Vorwürfe dann auch noch entkräften, dürfte die Aktie mit einer deutlichen Erholungsrallye reagieren.
Aktie vor Comeback – Wette läuft
Risikobereiten Anlegern hatte DER AKTIONÄR in der aktuellen Ausgabe 11/2019 den Aufbau einer Trading-Position empfohlen, um von diesem Szenario zu profitieren. Ein erstes Ziel wäre dabei die Rückkehr auf das Vor-Crash-Niveau bei rund 160 Euro. Ein enger Stopp zur Absicherung ist dabei jedoch unverzichtbar.
Nachdem die Aktie bereits am Freitag mehr als fünf Prozent zulegen konnte, startet sie auch am Montag mit deutlichen Gewinnen in diese wichtige Woche. Das Plus von über zwei Prozent reicht erneut für die Pole Position im DAX.