Wirecard-Wende ante portas? Seit Wochen warten Anleger auf entlastende Belege zu den von der Financial Times erhobenen Vorwürfen der Bilanzmanipulation in Singapur. Vergebens. Bis zum Stichtag 4. April sind es noch vier Wochen. Jetzt deutet sich ein zügiges Ende des Nervenspiels an. Der ersehnte Prüfbericht der Compliance-Kanzlei Rajah & Tann wird erwartet. 3 Steilen Thesen dazu, wann er kommt, was drinsteht, und was dann passiert.
Wochenlang hat er geschwiegen. Jetzt meldet sich Wirecard-CEO per Twitter-Nachricht. "Ich bin überzeugt, dass sich der Markt in sehr naher Zukunft allein auf die starke operative Leistung und die Innovationen von Wirecard konzentrieren kann", schrieb Vorstandschef Markus Braun am Freitag auf Twitter.
I am convinced that in the very near future the market can solely focus on the strong operative performance and innovations of Wirecard. #FutureTech #DigitalTech
Wir haben 3 steile Thesen dazu, was jetzt passieren wird.
1. Bericht von Rajah & Tann wird vor Montag veröffentlicht
Wirecard wird noch heute Abend nach Börsenschluss den Bericht der Compliance Kanzlei Rajah & Tann veröffentlichen. Dem Unternehmen liegt er bereits vor und wurde gesichtet. Sonst hätte sich CEO Markus Braun nicht zu seinem Tweet hinreißen lassen. Es ist der Tweet eines Sieges.
Der Zeitpunkt einer Veröffentlichung vor Börseneröffnung am Montag wäre perfekt gewählt. Die Anleger (und alle Skeptiker) haben dann (im Idealfall) Zeit sich über das Wochenende den Bericht durchzulesen und ein eigenes Bild zu machen.
2. Der Bericht entlastet das Unternehmen
Der Tweet lässt diesbezüglich keinen Interpretationsspielraum: Der Bericht von Rajah & Tann, auf den Anleger seit Wochen warten, wird zur vollständigen Entlastung des Unternehmens führen, die von der Financial Times erhobenen Vorwürfe widerlegen. Damit bestätigt er nur, was die Kanzlei bereits am 3. Februar mitgeteilt hat.
3. Dan McCrum hat sein Pulver (endgültig) verschossen
FT-Reporter Dan McCrum wird keine weiteren Berichte mehr über Wirecard verfassen. Das Unternehmen ist fortan immun gegen Berichte aus seiner Feder. Nachdem der Reporter in der Vergangenheit bereits einmal falsche (siehe Punkt 2) Behauptungen auf Grundlage einer irreführenden Studie des bis dahin unbekannten Research-Hauses „Zatarra Research“ veröffentlicht hat, macht ihn die erneute falsche Einordnung von Ereignissen bei der Wirecard AG unglaubwürdig.
Die Aktie hat heute sehr positiv auf Brauns Äußerung reagiert und den Tag mit einem Plus von 5,27 Prozent als größter Gewinner im DAX beendet.
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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
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